Deutsche Mediziner behandeln Leberkrebs-Patienten mit Stammzellen

30.03.2007

(dpa) Düsseldorfer Mediziner haben erstmals Leberkrebs-Patienten mit Stammzellen aus dem Knochenmark behandelt. Vier von sechs schwer kranken Patienten seien nun schon über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren tumorfrei, sagte Prof. Günther Fürst von der Universität Düsseldorf. Einer habe einen Rückfall erlitten und einer sei an einer Lungenerkrankung gestorben. Das Verfahren kann allerdings noch nicht routinemäßig eingesetzt werden.

Schnell wuchernde Lebertumore können oft nicht herausoperiert werden, weil sonst nur noch zu wenig Lebergewebe übrig bleibt. Die Düsseldorfer Forscher injizierten nun Stammzellen aus dem Knochenmark der Hüfte in die Leber, um gesundes Gewebe zum Wachsen anzuregen und damit schneller als bislang eine Operation zu ermöglichen. Sie berichten darüber im Fachjournal «Radiology» (Bd. 243, S. 171).

An der Studie nahmen 13 Patienten mit großen Krebstumoren teil, die nicht operiert werden konnten, weil die Operation weniger als 25 Prozent der Leber übrig gelassen hätte. Bei 7 Patienten wurde eine Ader der Leber blockiert, um die Blutzufuhr zum erkrankten Gewebe zu vermindern. Das ist eine bislang üblich Technik, um gesundes Lebergewebe zu vergrößern. 6 Patienten bekamen zusätzlich noch Stammzellen aus ihrem Knochenmark in die Leber injiziert.

Bei Patienten, die beide Therapien erhalten hatten, wuchs die Leber doppelt so rasch wie in der anderen Gruppe. Sie konnten daher durchschnittlich 18 Tage eher operiert werden. Die Stammzelltherapie sei eine sinnvolle Ergänzung der Krebsbehandlung und könnte vielleicht auch einmal bei anderen Lebererkrankungen eingesetzt werden, um das Organ zu regenerieren, sagte Jan Schulte am Esch vom Ärzteteam.

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