Kompetenzzentrum HIV/AIDS an der RUB mit ersten Ergebnissen
Daten von 14.500 Patienten aus 50 Zentren ausgewertet
Von rund 14.500 mit HIV infizierten Patienten haben seit Juni 2004 bundesweit Wissenschaftler Daten gesammelt und zum Teil schon ausgewertet. Mit diesen 400 Daten pro Patient, die in 50 Zentren erhoben werden, können sie nun langfristig z.B. Infektionswege, die Wirkung von Medikamenten oder die Intensität der Infektion erkennen. Erste Ergebnisse aus diesem zweijährigen Datenregister, das vom Kompetenznetzwerk HIV/AIDS unter der Leitung von Prof. Dr. Norbert Brockmeyer koordiniert wird, wurden im Vorfeld des 2. Deutsch-Japanischen HIV-Symposiums in Bochum vorgestellt.
Mit fast 40 Mio. Infizierten hat die weltweite Epidemie einen neuen Höchststand erreicht. Auch in Deutschland steigt die Infektionsrate weiter an, allein im Jahr 2005 ist sie um 13% gegenüber dem Vorjahr auf 2.500 Neudiagnosen gestiegen. Fast 50.000 Menschen sind in Deutschland derzeit HIV-positiv. Die Daten des neuen Patientenregisters zeigen, dass noch immer die Männer mit 84 Prozent die Hauptgruppe der Infizierten ausmachen. Das mittlere Alter aller Infizierten liegt bei 43 Jahren, die mittlere Erkrankungsdauer bei neun Jahren. 24 Prozent der Patienten haben eine AIDS-definierende Erkrankung, die bei 68 Prozent bei Männern und 64 Prozent bei Frauen antiretroviral therapiert wird. Nach wie vor ein Rätsel ist es für die Wissenschaftler, wieso bei etwa 100 von den rund 14.500 HIV-Infizierten die Krankheit nicht fortschreitet, obwohl diese so genannten Long-Term Non-Progressors nicht therapiert werden.
Auf Basis dieser Patientenkohorte wurden zahlreiche Studien initiiert. Die Mitglieder im Kompetenznetz werten die Daten daraufhin aus, wie sich verschiedene Eigenschaften des Körpers, aber auch verschiedene Lebensweisen oder eine unterschiedliche medizinische Versorgung auf den Verlauf der Krankheit auswirken. Die große Untersuchungsmenge soll es möglich machen, solche Zusammenhänge besonders schnell zu erkennen. Die Patientenkohorte soll als "Sprungbrett" dienen, um mit großen Patientenzahlen und qualifiziert ausgewerteten Datensätzen an europäischen (Euro Vac, HIV Connect, ENTA, ENVA, NEAT, COHERE) und internationalen (CHAVI, SMART) Studien teilzunehmen. Ein Vorteil des internationalen Anschluss zeigt die Zusammenarbeit in der SMART-Studie, an der die Kohorten des Kompetenznetzwerkes beteiligt waren: Dabei kam heraus, dass Patienten, die ihre Therapie zeitweise unterbrechen eher AIDS-begleitende Infektionen erleiden als Patienten, die durchgängig therapiert werden.
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