FAL-Daten zeigen keine Gefahr von Gen-Mais für Bodenmikroorganismen
FAL distanziert sich von Greenpeace-Gentechnik-Broschüre zu ökologischen Risiken von gentechnisch verändertem Mais
In einer umfassenden, im Internet angebotenen Broschüre versucht die Umweltorganisation Greenpeace e.V., die ökologischen Gefahren des Anbaus von gentechnisch verändertem Bt-Mais in Deutschland darzustellen. In ihrer Broschüre bezieht sich Greenpeace auf Ergebnisse, die an verschiedenen Forschungseinrichtungen erarbeitet wurden - darunter auch am Institut für Agrarökologie der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig.
Die FAL-Forscher untersuchten in mehrjährigen Freilandstudien mit dem Bt-Mais MON810, wie lange die gegen die Insekten wirksamen Proteine (Cry-Proteine, auch Bt-Toxine genannt) im Boden überdauern und ob sich die Anwesenheit solcher Proteine auf die natürlichen Bodenmikroorganismen auswirken können. Dabei wurden neuartige hochempfindliche molekulare Methoden entwickelt und eingesetzt. Die Ergebnisse, die inzwischen auch in einer anerkannten englischsprachigen Fachzeitschrift (Molecular Ecology) veröffentlicht wurden, waren eindeutig: Die aus wachsenden Pflanzen und Pflanzenresten nach der Ernte freigesetzten Cry-Proteine reichen bei weitem nicht aus, um toxische Wirkungen auf Nichtzielorganismen, Insekten und andere Kleinlebewesen, auf dem Feld auszuüben. Auch die natürlich vorkommenden und ökologisch wichtigen Bodenmikroorganismen werden durch die Cry-Proteine nicht beeinträchtigt.
Diese Ergebnisse stehen in direktem Widerspruch zu den Aussagen der Greenpeace-Broschüre. Der Leiter des FAL-Forscherteams, Dr. Christoph Tebbe, erklärt dazu: "In der Greenpeace Broschüre werden Einzelergebnisse unserer Forschung aus dem Zusammenhang gerissen und gezielt herausgepickt, offenbar um eine bereits vorgefasste Meinung zu untermauern. Messwerte werden genannt, ohne darauf hinzuweisen, dass diese häufig hundert bis tausendfach unter denen einer wirksamen Dosis liegen. Ebenso sind Veränderungen in der Zusammensetzung der vielfältigen Bodenmikroorganismen-Gemeinschaften etwas ganz natürliches. Unsere Untersuchungen zeigten, dass Veränderungen durch Bt-Mais, wenn sie überhaupt nachweisbar waren, weniger stark waren, als sie z.B. durch Wettereinflüsse ganz natürlich hervorgerufen werden. Solche Skalierungen von Effekten werden von Greenpeace verschwiegen, dadurch ergibt sich der Eindruck eines Risikos, das tatsächlich nicht vorhanden ist."
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