Neue Erkenntnisse über siRNA geben Anlass zur Hoffnung im Kampf gegen Krebs

13.06.2006

Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Bryan Williams, Direktor des Monash Institute of Medical Research (MIMR) im australischen Melbourne, beschreiben in ihrer Ende Mai erschienenen Studie, wie sie einen Prozess, der auf natürliche Weise im menschlichen Körper abläuft, so abgewandelt haben, dass dieser als Therapiemittel eingesetzt werden kann.

Der Prozess, die so genannte RNA interferance, blockiert die Bildung von Proteinen, die für Krebs oder Viruserkrankungen verantwortlich sind. "Wir haben diesen Prozess ausgenutzt, indem wir short interfering RNA - auch siRNA - erzeugt haben, welche für die Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung von Viren und Krebs eingesetzt wird", erläutert Professor Williams. "Dies haben wir nun einen weiteren Schritt vorangetrieben, indem wir klärten, wie siRNA mit unterschiedlichen zellulären Eigenschaften erzeugt werden kann, um unterschiedliche Krankheiten zu bekämpfen."

Auch wenn frühere Studien bereits gezeigt haben, dass siRNA ein potentielles Mittel gegen Viren und Krebs sein kann, so hat Professor Williams nachgewiesen, dass bei siRNA basierten Therapeutika die Gefahr einer gefährlichen Entzündungsreaktion bestand. Er und sein Team haben nun herausgefunden, dass die physische Struktur der siRNA entscheidend für die Entwicklung effektiver Antikrebs und antiviraler Medikamente ist. "Indem wir die Struktur der siRNA optimieren, um gezielt spezifische Krankheiten anzuvisieren, können wir bestimmen, ob ein bestimmtes siRNA basiertes Medikament eine Immunreaktion blockieren oder unterstützen soll und so die Effektivität einer Behandlung steigern", so Professor Williams.

Tests unter Verwendung von siRNA finden gegenwärtig mit Patienten in den USA und Europa statt. Die Wissenschaftler um Professor Williams sind sich sicher, dass ihre Erkenntnisse entscheidenden Einfluss darauf haben werden, wie siRNA als Mittel im Kampf gegen Viren und Krebs entwickelt wird.

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