Biologen der TU-Dresden forschen an Stammzellen Japanischer Reisfische
Lange Zeit galten Stammzellen von Embryonen als Zellen mit dem größten Potential zur Zelldifferenzierung. Bei körpereigenen Stammzellen hingegen ließ sich dies nicht in vergleichbarem Maße finden. Göttinger Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass im männlichen Hoden vorkommende körpereigene Stammzellen, aus denen die Spermien entstehen, ein vergleichbares Potential zur Zelldifferenzierung haben wie embryonale Stammzellen.
Darauf aufbauend untersucht Professor Gutzeit von der TU Dresden jetzt den Vorgang, wie aus Stammzellen in Hoden Spermien entstehen. Da die undifferenzierten Zellen die Information, sich zu Spermien zu entwickeln, aus benachbarten Gewebezellen erhalten, muss dort vorher eine entsprechende Information vom Erbgut an die Zellen gegeben werden, was wiederum als Signal an die undifferenzierten Stammzellen weitergeleitet wird. Gelingt es, diese Signalkette zu verstehen, könnten sich daraus wichtige Rückschlüsse ziehen lassen, wie auch andere Zellen oder Gewebe aus Stammzellen gewonnen werden können.
Als Untersuchungsorganismus wird von dem Dresdner Biologen der Japanische Reisfisch verwendet. Bei dieser Tierart bestimmt wie beim Menschen das Y-Chromosom das Geschlecht. Ist es vorhanden, entwickeln sich männliche Individuen, ansonsten weibliche. Das Hodengewebe des männlichen Japanischen Reisfischs lässt sich zudem einfach mittels Enzymen in Einzelzellen zerlegen und anschließend in Zellkulturen züchten. Dies mache den Japanischen Reisfisch zu einem prädestinierten Modellorganismus zur Untersuchung der Spermienbildung und zur Forschung an Stammzellen.
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