Pilzgifte unter der Lupe
Zu den häufigsten Pilzgiften (Mykotoxinen), die im Getreide und in Getreideprodukten vorkommen, zählen Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEA). Sie werden von Pilzen der Gattung Fusarium gebildet. Die beiden Stoffe können bei landwirtschaftlichen Nutztieren, vor allem Schweinen, erhebliche gesundheitliche Schäden hervorrufen. Bei höheren Mykotoxin-Gehalten in Getreideprodukten ist auch eine Gefährdung des Menschen nicht auszuschließen. Zwar sind akute Vergiftungen durch Fusariumtoxine im europäischen Raum bislang nicht bekannt geworden. Es ist jedoch noch nicht klar, ob sich eine langfristige Aufnahme von niedrigen Deoxynivalenol- bzw. Zearalenon-Gehalten beim Menschen negativ auswirken kann, zum Beispiel auf das Immunsystem.
An dem jetzt vom Bundesverbraucherschutzministerium beschlossenen Verbundprojekt werden sechs national führende Forschungsgruppen, unter anderem auch die Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung (BAGKF) in Detmold, beteiligt sein. Bislang gibt es noch keine repräsentative Datengrundlage über das Vorkommen der beiden Mykotoxine DON und ZEA in Getreide und Getreideprodukten. Die Forschungskooperation soll diese Lücke jetzt schließen. Neben der Optimierung der Analytik sollen auch die tatsächlichen Aufnahmemengen durch den Verbraucher ermittelt werden. Für ein anderes Mykotoxin, das von Schimmelpilzen gebildete Ochratoxin A, konnten die im Forschungsverbund "Produkt- und Ernährungforschung" zusammengeschlossenen Bundesforschungsanstalten in den letzten Jahren zusammen mit anderen Einrichtungen entsprechende Daten erarbeiten. Dieses Verbundprojekt war die weltweit größte Studie zu Ochratoxin A.
Ziel des neuen Forschungsprojektes ist es, eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage zu schaffen, um Grenzwerte für Fusariengifte in Lebensmitteln festsetzen zu können. Darüber hinaus sollen Methoden entwickelt werden, den Mykotoxingehalt bei der Be- und Verarbeitung des Getreides zu reduzieren. Das Vorhaben, das Bestandteil eines Gesamtkonzepts zur Minimierung der Mykotoxingehalte in der Nahrung ist, hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.