Otto-Warburg-Medaille für Konrad Sandhoff
Konrad Sandhoff hat als Chemiker die molekularen Mechanismen einer Gruppe erblicher, oft tödlich verlaufender neurodegenerativer Erkrankungen aufgeklärt, von denen eine nach ihm als "Sandhoff Krankheit" benannt wurde. Dabei hat er den Stoffwechsel und die Funktion einer Klasse von Fetten, den Sphingolipiden aufgeklärt. Sphingolipide sind Membranbausteine, die auf der Zelloberfläche zelltypspezifische Muster ausbilden.
Auch hat Konrad Sandhoff die chemischen Grundlagen einer Reihe von essentiellen physiologischen Funktionen der Zellmembran aufgeklärt: So entdeckte er neuartige Glykolipide, die die Verdunstung von Wasser durch die Haut verhindern. Dies ist die Grundlage, dass Landtiere wie wir Menschen nicht austrocknen.
Seine neuesten Arbeiten machen wahrscheinlich, dass es eine Art zellinternes Waschmittel gibt das hilft, Abfallstoffe der Zelle abzubauen.
"Konrad Sandhoff hat nicht nur die Forschung einer ganzen Stoffklasse geprägt, er hat darüber hinaus ein faszinierend breites Themenspektrum bearbeitet. So hat er als Chemiker nicht nur die Biochemie dieser Fette erforscht, sondern auch ihre Funktion bis hin zur Medizin aufgedeckt", so Prof. Dr. Felix Wieland, Präsident der GBM in seiner Laudatio.
Konrad Sandhoff, geboren 1938 in Berlin, studierte Chemie an der Universität München. Anschließend forschte er, unterbrochen von Gastaufenthalten in den USA und in Israel, am Max-Planck Institut für Psychiatrie in München. 1979 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor für Biochemie an die Universität Bonn, an der er seither arbeitet.
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