Schutz vor Herzvergrößerung

14.03.2006

Ist das Herz geschwächt, versucht es, seine verminderte Leistungskraft durch Vergrößerung der Herzmuskelzellen zu kompensieren. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer Hypertrophie, einer krankhaften Vergrößerung des Herzens. Sie kann zum Beispiel eine Folge von Bluthochdruck sein. Jetzt hat eine Gruppe von Wissenschaftlern unter Führung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch im Tierversuch nachgewiesen, dass ein bestimmtes Hormon, kurz CNP genannt, das Herz davor schützen kann, sich krankhaft aufzublähen.

Die Forscher Dr. Thomas Langenickel, Jens Buttgereit und Prof. Michael Bader vom MDC untersuchten die so genannten natriuretischen Peptide. Das sind Hormone, die unter anderem den Wasserhaushalt des Körpers regulieren und dadurch in das Herz-Kreislauf-System eingreifen, in dem sie zum Beispiel den Blutdruck senken. Zu diesen Hormonen gehört auch das C-Typ natriuretische Peptid, abgekürzt CNP. Aus Versuchen in der Zellkultur hatten die Forscher Hinweise darauf, dass CNP vor Hypertrophie schützt. Das geschieht dadurch, dass CNP an den so genannten natriuretischen Peptid Rezeptor (NPR) B bindet und ihn damit aktiviert. Doch ist über diesen Rezeptor und seine Funktion für das Herz noch sehr wenig bekannt. Was dieser Prozess im lebenden Organismus bewirkt, untersuchten die Forscher in transgenen Laborratten. Sie stellten fest, dass in der Tat die Bindung von CNP an den B-Rezeptor ausschlaggebend dafür ist, das Herz vor krankhafter Vergrößerung zu schützen. War der NPR-B blockiert, erkrankten die Tiere an Hypertrophie.

Originalveröffentlichung: T. H. Langenickel, J. Buttgereit, I. Pagel Langenickel, M. Lindner, J. Monti, K. Beuerlein, N. Al-Saadi, R. Plehm; "Cardiac hypertrophy in transgenic rats expressing a dominant negative mutant of the natriuretic peptide receptor B"; Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) 2006.

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