Viel versprechender Test für Humane Papillomviren (HPV): schnell, genau und kostengünstig
Eine viel versprechende Alternative bietet ein Ansatz, den Virusforscher des Deutschen Krebsforschungszentrums entwickelt haben. Markus Schmitt und seine Kollegen isolierenfür ihr Testverfahren zunächst das Viruserbgut aus einer Gewebeprobe, vervielfältigen und markieren es. Das angereicherte DNS-Material wird anschließend mit unterschiedlichen Sonden vermischt, d. h. kleinen DNS-Abschnitten, die jeweils charakteristisch für einen ganz bestimmten Virus-Typ sind. Handelt es sich bei der untersuchten Virus-DNS und der Sonde um identische DNS-Sequenzen, lagern sie sich aneinander an. Die Sonde fischt quasi die unbekannte DNS aus dem Gemisch heraus, man spricht von Hybridisierung. Die Sonden wiederum sind an winzige, unterschiedlich gefärbte Kunststoffkügelchen gekoppelt, wobei jede Sondenart an Kügelchen mit der gleichen Farbe hängt. In einem Lese-Gerät wird die Menge hybridisierter Virus-DNS auf den Kügelchen gemessen. Die Kügelchen verraten dabei durch ihre charakteristische Farbe, welche Virus-DNS in der Probe vorhanden war.
Schmitt und seine Kollegen entwickelten 22 hochempfindliche Sonden, die sogar eine Unterscheidung von HPV-Typen ermöglichen, deren Erbgut nur sehr geringfügig voneinander abweicht. Eine "Universal"-Sonde erlaubt zudem den Nachweis bislang unbekannter HPV-Typen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Typisierung den bisherigen, aufwändigeren Untersuchungen in nichts nachsteht. Sie ist sogar noch empfindlicher (mindestens sechs verschiedene Virustypen können in einer Probe ermittelt werden) und wenig fehleranfällig (die Ergebnisse sind jederzeit reproduzierbar) - beste Voraussetzungen also, um den Test als Hochdurchsatzverfahren einzusetzen.
Originalveröffentlichung: Markus Schmitt et al.; "Bead-Based Multiplex Genotyping of Human Papillomaviruses"; Journal of Clinical Microbiology 2006, 44(2) ,504-12.
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