Grünen Malaria-Erregern auf der Spur
Infektionsweg kann per Videomikroskopie verfolgt werden
Dr. Friedrich Frischknecht hat die grundlegenden Forschungsarbeiten mit Kollegen am Pasteur-Institut in Paris durchgeführt. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für weiterführende Arbeiten in seiner Nachwuchsgruppe am Hygieneinstitut des Universitätsklinikums Heidelberg.
"Eine entscheidende Rolle bei der Malariaübertragung spielen die verschiedenen Bewegungsmuster des Eindringlings. Diese möchten wir genauer untersuchen und außerdem die Infektion quantitativ analysieren. Das bedeutet: Wie viele der Parasiten befinden sich zu welchem Zeitpunkt des Infektionszyklus wo?", erklärt Dr. Friedrich Frischknecht. "Für diesen Zweck benutzen wir genetisch veränderte Parasiten, denen ein Gen der Qualle Aequorea victoria eingeschleust wurde."
Dieses Gen lässt die Eindringlinge einen Eiweißstoff produzieren, der grün leuchtet, sobald man sie mit UV-Licht anstrahlt. Mittels Videomikroskopie können die Forscher dann den Weg der grün fluoreszierenden Parasiten im Körper lebender Stechmücken und Mäuse verfolgen und die unterschiedlichen Bewegungsformen untersuchen. Dr. Frischknecht und sein Team arbeiten hierbei mit Kollegen aus dem Hygieneinstitut des Universitätsklinikums, dem Max-Planck Institut für Biochemie in Martinsried und dem interdisziplinären Bioquant-Netzwerk ("Quantitative Analyse molekularer und zellulärer Biosysteme") der Universität Heidelberg zusammen.
Die Entdeckung, dass Malaria-Erreger über Lymphbahnen in die Lymphknoten wandern und dort zerstört werden, wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass im Lymphknoten eine Immunantwort des befallenen Körpers ausgelöst wird. Gelingt es den Forschern, weitere Erkenntnisse über diese köpereigene Abwehr zu erlangen, könnte dies die Entwicklung neuer Impfstoffe beeinflussen.
Originalveröffentlichung: R. Amino, S. Thiberge, B. Martin, S. Celli, S. Shorte, F. Frischknecht, R. Ménard; "Quantitative imaging of Plasmodium transmission from mosquito to mammal."; Nature Medicine 2006.
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