Von künstlichen Enzymen und molekularen Maschinen
EU fördert neues Graduiertenkolleg an der RUB INTCHEM: Chemie, Biochemie und Materialwissenschaft
Die Fakultät für Chemie der RUB erhält 1,33 Millionen Euro von der EU. Das Graduiertenkolleg wird für vier Jahre gefördert und beinhaltet acht Stellen ("Fellowships") für Doktoranden. INTCHEM gehört zum so genannten "Marie Curie Early Stage Training", das die EU in ihrem 6. Forschungsrahmenprogramm finanziert.
INTCHEM steht für "Non-Covalent Interactions in Chemistry and Biochemistry". Dabei geht es um komplexe Phänomene, die schwache Wechselwirkungen zwischen Molekülen verursachen, zum Beispiel bei Eiskristallen, die eigentlich nur aus Wasser bestehen. Diese "nicht-kovalenten" Wechselwirkungen bestimmen den Aufbau übermolekularer Systeme im Nanometerbereich, zum Beispiel die Struktur von Biomakromolekülen (DNA, RNA, Proteine) oder von neuenartigen Materialien ("Crystal Engineering"). Die supramolekulare Chemie ermöglicht den gezielten und sich selbst organisierenden Aufbau dieser komplexen Systeme aus kleinen molekularen Einheiten. Dieses Forschungsgebiet entwickelt sich rasant: Zukünftige Anwendungen sind unter anderem die Synthese künstlicher Enzyme, molekularer Maschinen und nanostrukturierter Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften.
Das internationale Graduiertenkolleg ist sowohl inhaltlich als auch organisatorisch vollständig in die Graduate School of Chemistry and Biochemistry integriert, die bereits seit 2002 das Dach für die gesamte Forscherausbildung an der Fakultät für Chemie mit ihren über 200 Doktoranden bildet. Dadurch profitieren die Fellows zusätzlich von fachübergreifenden, englischsprachigen Lehrveranstaltungen und werden in einem internationalen Umfeld intensiv betreut. Ausländischen Doktoranden bietet die GSCB darüber hinaus Deutschkurse sowie Unterstützung bei der Wohnungssuche und bei Behördengängen an. Zudem erhält die GSCB als "Internationales Promotionsprogramm" (IPP) eine fünfjährige Anschubfinanzierung vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
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