Eine Vergleichsstudie aus Polen zeigt signifikant unterschiedliche Wirksamkeit bei Hepatitis-C

15.11.2005

Vorzeitige Ergebnisse aus einer Vergleichsstudie über die Wirksamkeit von zwei führenden Hepatitis C-Therapien deuten die Möglichkeit an, dass Patienten ihre Heilungschancen um mehr als 10 % verbessern können, wenn sie mit einer Kombinationstherapie aus PEGASYS(R) und COPEGUS(R) behandelt werden. Diese Studie wurde heute auf dem 56. Jahrestreffen der American Association for the Study of Liver Diseases (Amerikanischer Verband zur Erforschung von Lebererkrankungen) vorgestellt. Diese Vergleichsstudie zwischen zwei führenden Therapien ist eine der ersten streng wissenschaftlichen Forschungsansätze, um festzustellen, welche der beiden die beste Lösung für Hepatitis C-Patienten darstellt [1].

"Verständlicherweise wünschen sich Patienten und die Ärztegemeinschaft zuverlässige Informationen darüber, welche Therapie am wahrscheinlichsten Heilung von Hepatitis C verspricht", sagte der Leiter der Studie, Dr. Andrzej Horban vom Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Warschau. "Meine Kollegen und ich wollten eine Studie durchführen, um diese Frage eindeutig zu beantworten, und wir wollten eine Methodik benutzen, die das Vertrauen in die Ergebnisse stärkt".

Bis heute wurden schon eine Reihe von Vergleichsstudien unternommen, aber allenfalls ein paar wenige haben Ergebnisse hervorgebracht, in denen sich die besten Verfahren klinischer Forschung widerspiegeln. Tatsache ist, dass eine Anzahl von Studien veröffentlicht wurden, die nur retrospektive Analysen kleiner Forschungsarbeiten waren und unter ganz anderen Zielaspekten durchgeführt wurden.

Nach nur 12 Wochen sprachen mehr PEGASYS-Patienten auf diese Therapie an

Die Studie wurde in Polen an 200 mit Hepatitis C infizierten Personen durchgeführt. Alle Patienten wurden einer kombinierten Therapie zugeteilt. Entweder wurden sie mit der PEGASYS-Kombination oder der Peg Intron(R )-Kombination behandelt. Nach 12 Wochen Therapie sprachen 85 % der PEGASYS-Patienten auf die Medikamente an, gegenüber nur 74 % der Peg Intron-Patienten. Eine Therapiereaktion (definiert als bedeutender Rückgang der Virenbelastung oder völlige Eliminierung der Viren) ist in der Regel ein hervorragender Indikator für eine völlige Ausheilung des Patienten nach Ablauf der Therapie.

Hiesige Patienten sind begeistert

Herr Jaroslaw Chojnacki, Vorsitzender der Prometeusze-Gemeinschaft, sagte Folgendes: "Wir warten zwar noch auf die Endergebnisse der Studie, aber die Patienten sind hoch erfreut, dass diese Studie in Polen durchgeführt wurde. Diese Studienergebnisse können für infizierte Menschen eine große Hilfe darstellen. Wenn wir zu der Überzeugung gelangen, dass die Chancen zur Überwindung dieser Krankheit durch die Einnahme dieses Medikaments um 10 % gewachsen sind, dann wäre dies für uns eine Information von höchster Wichtigkeit", fügte er hinzu.

Wie viele Länder Europas, so bekämpft auch Polen aktiv diese potenzielle Zeitbombe, die sich Hepatitis C nennt. Offizielle Angaben sprechen von 1,5 % der Bevölkerung, die das Virus in sich haben. Patientengruppen und behandelnde Ärzte sind der Ansicht, dass die tatsächliche Prozentzahl viel höher liegt.

[1] Berak, H et al. "Randomized, Open Label Trial Comparing efficacy and safety of pegylated interferon alfa 2a vs 2b treatment of patients with chronic hepatitis infected with non 2/3 genetypes - 12 week virological response" Presented at AASLD, 2005.

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