Neue Biochips sollen Leben retten

05.10.2005

Das Zentrum für Mikrotechnologien (ZfM) an der TU Chemnitz leitet seit September 2005 das europäische Forschungsprojekt SEMOFS (Surface Enhanced Micro Optical Fluidic Systems). SEMOFS ist ein Projekt zur Entwicklung von Technologien für biomedizinische Analysechips und wird von der Europäischen Kommission mit 1,9 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre gefördert. Davon fließen allein an das ZfM 418.000 Euro. Die Chemnitzer leiten den Projektabschnitt "Mikrofluidik", die Entwicklung von mikrofluidischen Komponenten in einem Kunststoffchip.

Ziel ist es, eine Plattform für Biosensoren zu entwickeln, die zur Diagnose von Krankheiten wie Krebs oder Virusinfektionen schnell in Arztpraxen, für Rettungskräfte oder zu Hause eingesetzt werden können. Heute auf dem Markt befindliche Bioanalysesysteme basieren zumeist auf optischen Nachweisprinzipien. Mit dem SEMOFS-Projekt soll die nächste Generation von optischen Biosensoren entwickelt werden. Auf Polymerchips sollen zukünftig innovative Konzepte - wie aktive Mikrooptik, Mikrofluidik und funktionelle Oberflächen - integriert werden. Dieses neue Biosensor-Konzept führt neben der Verkleinerung des Analysesystems zu einer erhöhten Sensitivität, einer Vielzahl neuer Diagnosemöglichkeiten und Kosteneffizienz. Langfristig können die Biochips ebenso zur Früherkennung von Schlaganfällen, für Allergietests oder sogar für Qualitätsanalysen von Lebensmitteln und Wasser eingesetzt werden.

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