Fraunhofer-Forscher nutzen Grid Computing zum Kampf gegen Malaria
Im Projekt EGEE (Enabling Grids for E-sciencE), das die Europäische Kommission mit 32 Millionen Euro fördert, entsteht die Infrastruktur für das Wissenschaftliche Rechnen der Zukunft. Das Fraunhofer-Institut SCAI ist einer der Knoten dieser Rechnerverbunds, ebenso wie das renommierte Nuklearforschungslabor CERN in der Nähe von Genf. Ursprünglich zur Auswertung der gigantischen Datenmassen gedacht, die bei Experimenten der Teilchenphysik anfallen, lassen sich die Computer des EGEE-Grids theoretisch ebenso zu Berechnungen in der Bioinformatik und Biomedizin nutzen. Dass dies auch praktisch funktioniert, konnte jetzt am Beispiel Malaria gezeigt werden. Gemeinsam mit französischen Kollegen am Laboratoire de Physique Corpusculaire (IN2P3) in Clermont-Ferrand entwickelten die Forscher am Fraunhofer-Institut SCAI eine Anwendung für das virtuelle Screening nach neuen Wirkstoffen, die auf der Infrastruktur des EGEE-Grids lauffähig ist.
Zum Einsatz kam dabei eine vom SCAI entwickelte Software. Das Programm FlexX untersucht die Bindungseigenschaften von Liganden an Zielproteine und ermittelt so aussichtsreiche Kombinationen für die Wirkstoffforschung in der Pharma-Industrie. Im konkreten Fall hatten die EGEE-Computer die Bindungseigenschaften von etwa einer Million virtueller Liganden an fünf potenzielle Zielproteine in wiederum fünf verschiedenen Varianten zu berechnen. Ein einzelner PC hätte dazu 80 Jahre benötigt, das Grid brauchte gerade einmal 40 Tage.
Die Ergebnisse der Berechnungen bereiten die Forscher gegenwärtig mit Methoden des Dataminings weiter auf. Sie filtern besonders aussichtsreiche virtuelle Wirkstoffkombinationen heraus, die dann in pharmazeutischen Laboratorien mit realen Methoden überprüft werden. Am Ende könnte ein neues Medikament im Kampf gegen Malaria stehen.
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