USA: Hautkrebs bei unter 40-Jährigen im Steigen

Nur Frühsterkennung erhöht

15.08.2005

Experten der Mayo-Klinik in Minnesota haben entdeckt, dass Hautkrebs bei den unter 40-Jährigen stark im Steigen ist. Besonders die beiden Formen des nicht-Melanom-bildenden-Krebses, der so genannte weiße Hautkrebs, sind extrem angestiegen. An den beiden Krebsarten erkrankten bisher meist nur Personen über 50. Die Experten machen die Zerstörung der Ozonschicht sowie verändertes Verhalten beim Sonnenbaden dafür verantwortlich, berichtet BBC-online. Ähnliche Prognosen stellten die Fachleute auch für Europa.

"In den USA wird darüber hinaus für die nächsten Jahre angenommen, dass jeder 70. Einwohner an dem malignen Melanom erkrankt. Hier ist für die Überlebenschance die Frühsterkennung erforderlich, die Früherkennung kann schon zu spät sein", weiß Professor Jürgen Ruhlmann vom Medizin Center Bonn (MCB).

Die gegenwärtig empfindlichste Methode der Frühsterkennung sei die Positronen-Emissions-Tomographie (PET-CT). "Hier können Tumore mit einer Dicke von weniger als 0,75 Millimeter noch mit einer Sensitivität von deutlich über 70 Prozent identifiziert werden. Auch in der Frühsterkennung des Plattenepithelcarcinoms ist die Ganzkörper-PET-CT-Untersuchung hervorragend geeignet", betont Ruhlmann.

Weißer Hautkrebs tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Dabei wird das Basaliom oder Basalzellkarzinom vom Spinaliom oder Plattenepithelkarzinom unterschieden. Da beide Arten hauptsächlich durch UV-Licht ausgelöst werden, bilden sie sich oft im Gesicht. Diese beiden Arten von Hautkrebs werden meist operiert und bilden so gut wie nie oder zumindest sehr selten Metastasen. Sie können aber lokal das umgebende Gewebe zerstören, so dass bei großen Tumoren die Operation schwierig ist. Beide Arten wachsen nur langsam.

Das US-Forscherteam hat im Journal of the American Medical Association festgestellt, dass die Inzidenzrate beim Basaliom von 18,2 pro 100.000 auf 29,1 im Vergleichszeitraum 1976 bis 1979 und 2000 bis 2003 gestiegen ist. Beim Spinaliom stieg sie sogar von 0,9 auf 4,1 pro 100.000. Das Team um Leslie Christenson warnt auch jüngere Menschen davor, sich zu lange dem Sonnenlicht auszusetzen. "Da bisher nur Patienten über 50 betroffen waren, wurde den beiden Erkrankungen keine Aufmerksamkeit bei Jüngeren geschenkt", so der Experte. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die britische Forscherin Sara Hiom vom britischen Cancer Research. "Beim Sonnenbaden sollten Cremes mit Schutzfaktor 15+, T-Shirt und Sonnenbrillen zur Grundausstattung zählen, damit Sonnenbrände vermieden werden", so Hiom.

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