Auf der Suche nach Impfstoffen gegen HIV

Neuer Ansatz für gezielte Immunstimulation von Bochumer Virologen wird gefördert

09.08.2005

Ein Impfstoff gegen HIV ist das Fernziel eines Projekts, für das Virologen der Ruhr-Universität um Prof. Dr. Klaus Überla gemeinsam mit internationalen Kollegen einen neuen Ansatz in der Herstellung von Antigenen verfolgen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ralph Steinman (Rockefeller Universität, USA) entwickeln sie Impfstoffe, die gezielt von sog. dendritischen Zellen des Immunsystems erkannt werden sollen. Das Projekt wird von der durch die Bill- und Melinda-Gates-Stiftung unterstützten Initiative "Grand Challenges in Global Health" mit 14 Mio. US-Dollar für fünf Jahre gefördert. Das Projekt ist eines von nur 43, die aus 1500 weltweit gestellten Anträgen ausgewählt wurden.

Das internationale Forscherteam plant die Entwicklung eines Impfstoffs, der gezielt die dendritischen Zellen des Immunsystems anspricht. Diese Zellen spielen bei der Infektabwehr eine wichtige Rolle: Als Wächter des Immunsystems erkennen sie krankmachende Erreger, fangen sie ein und präsentieren sie den T-Lymphozyten, die die Immunabwehr steuern. Der neue Ansatz der Forscher besteht darin, den eigentlichen Impfstoff an Antikörper zu koppeln, die gezielt dendritische Zellen erkennen. So sollen die Zellen den Impfstoff besonders effizient aufnehmen. Man hofft auf eine stärkere und länger andauernde Immunreaktion. "Am Mausmodell haben sich diese Hoffnungen schon bestätigt", erläutert Prof. Überla. "Jetzt muss sich zeigen, ob der Ansatz auch bei anderen Tieren und beim Menschen funktioniert." Die Bochumer Forscher werden Impfstoffe herstellen, die dann in Göttingen getestet werden sollen.

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