Epigenomics AG präsentiert positive Daten zu prognostischen Biomarkern

21.04.2005

Epigenomics AG präsentierte positive Ergebnisse aus Studien für bestimmte Biomarker, die in gewebebasierte, prognostische Tests für Prostata- und Brustkrebs integriert werden. Aus einer genomweiten Discovery-Studie konnten mehr als 400 Kandidatenmarker gewonnen werden, die in aggressivem Prostatakrebs differentiell methyliert waren (definiert durch ein frühes PSA-Rezidive, hohen Gleason Score oder fortgeschrittenes Tumorstadium). Für einen Teil dieser Kandidatenmarker wurde die Methylierung in DNA aus 330 gefrorenen Prostatektomie-Proben gemessen. Die Methylierung der Proben von Patienten, deren PSA-Wert nach weniger als zwei Jahren nach der Operation erneut angestiegen war, wurde mit dem Grad der Methylierung solcher Patienten verglichen, bei denen dies nicht der Fall war. Die Marker sind zudem mit traditionellen Indikatoren wie Gleason Score, Tumor-Stadium und PSA-Wert verglichen worden. Die Studien wurden gemeinschaftlich von Epigenomics und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums der Charité Berlin sowie der Universität Münster durchgeführt.

Die Studien zeigten, dass für drei Kandidatenmarker der Methylierungsstatus signifikant damit korreliert, ob die Patienten ein frühes Rezidiv erlitten haben oder nicht. Dabei wiesen die Proben von Patienten mit einem frühen Rezidiv für alle drei Kandidaten einen höheren Methylierungsgrad auf. Obwohl Methylierung auch mit dem Gleason Score korrelierte, einem weitverbreiteten prognostischen Indikator für Prostatakrebs, liefert Methylierung zusätzliche Informationen über den Gleason Score hinaus. So sagten Methylierungslevels z. B. den erneuten Anstieg der PSA-Werte selbst in einer Gruppe von Tumorpatienten mit einem einheitlichen Gleason Score von 7 vorher, in der das Rezidivrisiko durch den Gleason Score nicht weiter differenziert werden kann.

Im Bereich Brustkrebs hat Epigenomics einen diagnostischen Assay entwickelt, der PITX2 und andere vielversprechende DNA-Methylierungsmarker enthält, um Patientinnen zu identifizieren, die bei einer Tamoxifen-Behandlung mit einem hervorragenden Behandlungserfolg rechnen können. Die Ergebnisse, die auf der AACR von Epigenomics und Forschern des Erasmus Medical Center, Niederlande, und der Technischen Universität München, Deutschland, präsentiert wurden, haben den Kandidatenmarker PITX2 in einer unabhängigen Population von 415 Patientinnen mit nodal-negativen, Hormon-Rezeptor positiven Tumoren weiter validiert. Diese Brustkrebspatientinnen hatten keinerlei zusätzliche systemische Behandlung erhalten und sind durchschnittlich 93 Monate nachbeobachtet worden.

Die Studie bestätigte, dass Methylierung von PITX2 stark mit dem Risiko eines Rezidivs der Krankheit korreliert (p<0,001). Von den Patientinnen, deren Tumoren wenig Methylierung im PITX-Gen aufwiesen, waren nach 10 Jahren 86% metastasenfrei, im Vergleich zu lediglich 67% der Patientinnen, in deren Tumoren hohe Werte an Methylierung im PITX2 gemessen wurden. Diese Daten legen nahe, dass PITX2 stark in Zusammenhang mit der Aggressivität von Brustkrebs steht und nicht nur den Therapieerfolg, sondern auch den natürlichen Verlauf der Erkrankung vorhersagt. Epigenomics glaubt, dass der Marker ein wertvolles Hilfsmittel für Ärzte und Pathologen sein kann, das es erlaubt, Brustkrebs besser in Formen mit mehr oder weniger aggressivem Verlauf zu klassifizieren und die Therapie entsprechend anzupassen. Die Studie ist Teil der Forschungs- und Entwicklungskooperation, die Epigenomics mit Roche Diagnostics durchführt.

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