Stammzellen ohne Verunreinigung hergestellt
(dpa) - US-Forscher haben Stammzellkulturen ohne Verunreinigung durch Tierzellen hergestellt. Fast alle bislang hergestellten Kulturen sind dagegen nach einer Studie vom Januar möglicherweise für medizinische Zwecke unbrauchbar, weil sie Moleküle von Tieren enthalten. Dadurch erhöhte sich das Risiko für eine Abstoßung des Gewebes oder für eine Übertragung von Krankheiten. Bislang mussten Stammzellen unter anderem mit aus Tieren gewonnen Seren kultiviert werden.
Robert Lanza und Kollegen von dem US-Unternehmen ACT Advanced Cell Technology (ACT/Worcester) nutzten nun eine besondere Unterlage aus Proteinen, um von Embryonen gewonnene Stammzellen zu züchten. Sie beschreiben ihr Verfahren im britischen Fachjournal «The Lancet» (Online-Ausgabe).
Demnach entnahm die Gruppe Stammzellen aus Embryonen und zog sie auf einer Unterlage an, die leicht sterilisiert werden könne. Die Forscher erhielten so eine neue Stammzellkultur, die frei war von Inhaltsstoffen des Blutes oder Tierzellen. Auch nach sechs Monaten seien die Stammzellen noch gewachsen. Menschlichen embryonale Stammzellen wollen Forscher für Therapien gegen Leiden wie Alzheimer nutzen.
Nach Angaben des Zellbiologen Ajit Varki von der Universität von Kalifornien in San Diego sind die meisten Stammzellkulturen mit Molekülen aus dem von Tieren gewonnenen Serum verunreinigt, in dem die Stammzellen üblicherweise kultiviert werden. Diese fremden Moleküle werden der Studie zufolge von den menschlichen Stammzellen aufgenommen. Wenn diese Zellen oder das aus ihnen gezüchtete Gewebe später in einen Menschen verpflanzt werden, würden sie eine Abwehrreaktion des Immunsystems hervorrufen.
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