"Würde der Kreatur" in Zeiten der Gentechnologie
Das Bundesforschungsministerium hat Mittel in Höhe von insgesamt 564.478 Euro für das Projekt "Würde in der Gentechnologie" bewilligt, das von dem Jenaer Ethiker Prof. Dr. Dr. Nikolaus Knoepffler beantragt wurde. Die Forschergruppe, die an seinem Lehrstuhl für Angewandte Ethik/Ethikzentrum angesiedelt ist, bearbeitet eines von derzeit vier geförderten ELSA-Projekten bei über 20 Mitbewerbern. Die BMBF-Förderung ist auf fünf Jahre angelegt, nach drei Jahren erfolgt eine Evaluation.
"Würde ist ein Begriff, der emotional äußerst positiv besetzt ist, nicht nur in Bezug auf Menschen, sondern auch auf Tiere und sogar Pflanzen", erklärt die Leiterin der Nachwuchsgruppe Dr. Anne Siegetsleitner. In der Diskussion von neuen Gesetzen etwa zum Tierschutz, aber auch in der öffentlichen Debatte taucht der Ausdruck vermehrt auf, doch ist fraglich, ob solch ein bedeutungsüberfrachteter Begriff auch sinnvoll auf Tiere, die u. a. als Versuchstiere dienen, angewandt werden sollte. "Unser Ziel ist es, den Begriff der Würde in seiner Ausweitung auf nicht-menschliche Lebewesen und damit verbundene Fragestellungen zum moralischen Status nicht-menschlicher Lebewesen zu klären, soweit dies für gentechnologische Anwendungen von Bedeutung ist", erläutert die Ethikerin von der Universität Jena.
Sie wertet ihre Arbeit als Angebot an die Gesellschaft. "Indem wir die derzeitigen Diskussionen genau verfolgen, dokumentieren und analysieren, helfen wir Begrifflichkeiten zu finden, die für die ethische Debatte sinnvoll sind", so Siegetsleitner. Es gelte z. B. zwischen Tierschützern und Forschern, die mittels Tierversuchen die Ursachen für komplexe Krankheiten analysieren, zu vermitteln und Sprachregelungen zu finden, damit sie sich nicht missverstehen.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Politik & Gesetze
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.