Proteomic-Urintest verbessert frühzeitige Diagnose von Blasenkrebs

21.02.2005

Ein einfacher Urintest kann die Früherkennung von Blasenkrebs wesentlich verbessern. Das berichten amerikanische Wissenschaftler in einer aktuellen Veröffentlichung der Fachzeitschrift "Journal of the American Medical Association" (JAMA). Der Test weist im Urin das nukleäre Matrixprotein 22 (NMP22) nach. NMP22 ist ein Protein, das von den Krebszellen gebildet wird. Durch die neue Untersuchung lassen sich bösartige Tumoren der Blase bereits in sehr frühen Stadien diagnostizieren.

Dr. Mark Soloway, Urologe an der Universität Miami, einer der Autoren der Veröffentlichung: "Wenn der Tumor früh erkannt wird, hat Blasenkrebs gute Heilungschancen. Dann überleben 95 Prozent der Patienten mindestens fünf Jahre." In fortgeschrittenen Krankheitsstadien verschlechtern sich die Heilungschancen deutlich.

Soloway und seine Kollegen hatten in einer Studie 1.331 Patienten untersucht. Die Teilnehmer wiesen entweder ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs auf - zum Beispiel weil sie langjährige Raucher waren -, oder es bestanden verdächtige Symptome wie Blut im Urin. Bei allen Patienten wurden neben dem Test auf NMP22 eine Blasenspiegelung (Zytoskopie) und eine Urinzytologie durchgeführt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass 79 Studienteilnehmer an Blasenkrebs litten. Bei knapp 56 Prozent der Betroffenen fiel der neue Urintest positiv aus. Durch die Untersuchung auf NMP22 wurde Blasenkrebs sogar in vier Fällen nachgewiesen, in denen die erste Blasenspiegelung unauffällig verlaufen war.

Der Urintest auf NMP22 wurde von der Firma Matritech entwickelt und durch die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA zugelassen.

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