Hamburger Forscher entwickeln Gen-Maus für Epilepsieforschung

06.01.2005

(dpa) - Hamburger Forscher haben eine genmanipulierte Versuchsmaus zur Erforschung von Epilepsie entwickelt. Das Team um Dirk Isbrandt vom Zentrum für Molekulare Neurobiologie des Universitätsklinikums Eppendorf nutzt die Gen-Mäuse, um zu erkennen, was sich bei der Entstehung bestimmter Formen von Epilepsie im Gehirn abspielt. Die Hamburger Mediziner hoffen, künftig schneller Medikamente gegen die Krankheit entwickeln zu können, teilte die Universitätsklinik am Mittwoch in Hamburg mit. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen defekte Kaliumkanäle in Nervenzellen.

Kaliumkanäle sind wichtig für die Regelung der elektrischen Stromimpulse im Gehirn. Die Forscher schleusten ein defektes Gen in das Erbgut der Mäuse und setzen so die Kaliumkanäle außer Funktion. Das führt zu unkontrollierbarer Ausbreitung elektrischer Ströme im Gehirn, die auch für schwere epileptische Anfälle bei Menschen charakteristisch sind, sagte Isbrandt.

Bonner Forscher hatten defekte Kaliumkanäle auch bei Menschen mit Epilepsie gefunden. Die Krankheit kommt in mehreren Dutzend Formen vor und hat unterschiedliche Auslöser. Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation erkranken in Europa etwa 0,6 Prozent der Bevölkerung an einer aktiven Epilepsie.

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