Zweifachgraduierung für Medizin und Biowissenschaften
Einmalig in den neuen Bundesländern ist ein besonderes Ausbildungsprogramm, das es ausgewählten Studenten der Medizin und der Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie an der Universität Leipzig ermöglichen soll, gleichzeitig ein doppeltes Studienprogramm zu absolvieren und mit einer interdisziplinär angelegten Promotion sowohl den Doktor rer. med. als auch den Doktor rer. nat. zu erwerben. Erfolgreiche Absolventen dürfen den Titel MD/PhD führen, der sie als international anerkannte Experten ausweist.
Diese Doppelpromotion soll hochbegabten Absolventen der oben genannten Fakultäten mit besonderem Interesse an medizinisch orientierter experimenteller Forschung spezielle Betreuung und Unterstützung zukommen lassen. "Wir wollen damit", erklärt Prof. Dr. Wieland Kiess, Dekan der Medizinischen Fakultät, "auf internationalem Parkett konkurrenzfähige junge Wissenschaftler mit einem vertieften Verständnis für medizinische und naturwissenschaftliche Methoden sowie projektbezogene Planung ausbilden."
Die Studierenden erfahren eine vollwertige Ausbildung in ihrem jeweiligen Fach und schließen daran ein vertiefendes Studium des Partnerfaches an. Dann folgt die Doppelpromotion, die eine medizinische und eine biowissenschaftliche Dissertation einschließt. Also: Medizinstudenten studieren Medizin und ergänzen ihr Studium mit einer Spezialausbildung in den Biowissenschaften und/oder der Pharmazie. Und Studenten der Biowissenschaften, Biochemie und Pharmazie studieren ihr Fach und erhalten zusätzlich eine medizinische Ausbildung. Sie schließen ebenfalls mit der Doppelpromotion ab. Die von den Biowissenschaftlern, Biochemikern und Pharmazeuten absolvierte Medizinausbildung bezieht sich stets auf die medizinische Forschung und schließt keine Approbation als Arzt ein, darum der Dr. rer. med.
Der Dekan der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Prof. Dr. Kurt Eger, sieht in der Doppelpromotion eine Stärkung der Stellung der Naturwissenschaftler in der Medizin, die ein traditionelles Forschungsfeld auch für Absolventen der Naturwissenschaften darstellt: "Besonders in Leipzig und in den anderen ostdeutschen medizinischen Fakultäten waren Naturwissenschaftler in der Medizin stark vertreten. Wir knüpfen gewissermaßen daran an."
Die Doppelpromotion ist ein Angebot für besonders begabte, ausgewählte Studenten. Es stellt naturgemäß auch besondere Anforderungen an die Betreuung. Deshalb ist die Zahl dieser Promovenden von vornherein begrenzt. Prof. Frank Emmrich, Mitglied der MD/PhD-Kommission an der Medizinischen Fakultät und Sprecher des IZKF Leipzig, denkt an höchstens fünf Studenten aus jeder der zwei Fakultäten. "Es handelt sich um eine Hochbegabtenausbildung, die von den Beteiligten besonders viel verlangt."
Promoviert wird an den jeweiligen Fakultäten nach den jeweiligen Promotionsordnungen. Die Dekane Prof. Kiess und Prof. Eger könnten sich durchaus vorstellen, dass sich auch andere naturwissenschaftliche Fakultäten der Doppelpromovierung anschließen. Die Aufnahmebedingungen in das Programm werden in Kürze veröffentlicht. Die Ausschreibung für interessierte Bewerber beginnt im Wintersemester 2004.
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