Bayer schließt strategische Pharma-Allianz mit Schering-Plough

Marketing- und Vertriebskooperation für USA und Japan - Neupositionierung des Pharmageschäfts in den USA - Aufbau einer global verantwortlichen Onkologie-Geschäftseinheit

13.09.2004

Leverkusen. Bayer setzt seinen Weg zur Neuausrichtung des HealthCare-Geschäfts fort und schließt mit dem US-Unternehmen Schering-Plough eine umfangreiche Pharma-Allianz ab. In der regional angelegten Kooperation werden die Bayer-Produkte Avelox, Cipro und Adalat sowie einige weitere Allgemeinarzt-Produkte in den USA künftig von Schering-Plough vermarktet und vertrieben. Schering-Plough soll auch verantwortlich sein für das US-Geschäft von Levitra, das unter einem Co-Promotion-Abkommen zwischen Bayer HealthCare und GlaxoSmithKline vermarktet wird. Für Japan haben sich Bayer und Schering- Plough auf ein Co-Marketing-Abkommen für das Herz-Kreislaufmedikament Zetia von Schering-Plough verständigt. Zetia befindet sich in Japan zurzeit im Zulassungsverfahren. Gleichzeitig baut Bayers Pharma-Division eine global verantwortliche US-Onkologie-Geschäftseinheit auf, die auch Krebsmedikamente von Schering-Plough bewerben soll. Bayer-Produkte sind von der Transaktion nur betroffen, soweit sie bereits zugelassen sind.

In den USA wird Bayer die Pharma-Aktivitäten auf das margenstarke Geschäft mit Spezialisten und Fachärzten konzentrieren. Das Portfolio umfasst neben den Onkologie-Präparaten insbesondere Kogenate und Trasylol.

Von diesen Maßnahmen betroffen sind etwa 1.800 Mitarbeiter im US-Marketing und Vertrieb von Bayer, wobei ein großer Teil von ihnen in die Schering-Plough- Organisation integriert werden soll.

Weiterhin wird Bayer eine neue, global verantwortliche Geschäftseinheit Onkologie mit Sitz in USA aufbauen. Diese soll die Marktausbietung des Entwicklungskandidaten BAY 43-9006 vorbereiten sowie Schering Ploughs Krebsmedikamente in den USA und in wichtigen europäischen Märkten für eine bestimmte Zeit bewerben und erhält dafür Kostenersatz. Das Medikament Viadur von Bayer wird ebenfalls zum Portfolio der neuen Onkologie-Einheit gehören.

Beide Unternehmen gehen davon aus, dass die Verträge zum 1. Oktober 2004 in Kraft treten und die Transaktion danach schnellstmöglich umgesetzt werden soll. Für Personalabbau sowie sonstige einmalige Aufwendungen werden - überwiegend im Jahre 2004 - Kosten in der Größenordnung von 50 bis 70 Millionen Euro anfallen. Für die Folgejahre wird ein positiver Ergebniseffekt erwartet.

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