Verzehr von Affenfleisch könnte zu neuen Aids-ähnlichen Viren führen

05.08.2004

London (dpa) - Durch den Verzehr von Affenfleisch drohen nach Befürchtung von Artenschutzexperten neue Aids-ähnliche Erreger zu entstehen. So seien in Kamerun Menschen mit Aids-Symptomen aufgetaucht, bei denen jedoch Tests sowohl auf den Aidserreger HIV als auch auf die Affenvariante SIV negativ ausgefallen seien. Das berichtet der britische «New Scientist» (Nr. 2459, S. 8) von der Jahrestagung der Gesellschaft zum Schutz der Biologischen Vielfalt in New York.

In verschiedenen afrikanischen Ländern werden Affen gejagt und als «Bushmeat» verspeist. Es sei möglich, dass bereits neue HIV-ähnliche Viren in Tieren zirkulieren und Menschen sich beim Verzehr des Fleisches anstecken.

Forscher gehen heute davon aus, dass sich der Aidserreger HIV in Affen aus verschiedenen Formen von SIV entwickelt hat und dann auf den Menschen überging. Sie befürchten, dass sich dieser Mechanismus wiederholen könnte. Mit SIV seien derzeit 26 verschiedene Primatenarten in Afrika infiziert, berichtete die amerikanische Umweltschutzorganisation Bushmeat Crisis Task Force auf der Tagung. Fleisch vieler dieser Affenarten werde von Menschen gegessen.

Erstmals sei in diesem Jahr auch der Übergang des Simian Foamy Virus, einer anderen Affenkrankheit, auf Wildjäger beobachtet worden. Auch wenn bei diesen noch keine Symptome aufgetreten sind, befürchten Experten die Entstehung neuer Krankheiten daraus.

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