Biotechfirma Develogen in den Startlöchern für Sprung an die Börse

21.07.2004

Nach dem geglückten Börsengang der Epigenomics steht ein weiteres deutsches Biotech-Unternehmen in den Startlöchern für den Sprung an die Börse. "Wir bereiten uns vor", sagte Günther Karmann, Vorstandschef der Göttinger Develogen AG. "Nun gilt es, eine günstige Gelegenheit abzuwarten." Vor dem Börsendebüt der Epigenomics-Aktie hatte Karmann den IPO noch innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate angekündigt.

Mit Epigenomics war der erste Börsengang eines deutschen Biotech-Unternehmens nach dem Zusammenbruch des neuen Marktes eine Zitterpartie und dennoch ein Hoffnungszeichen für die Branche. Der Sprung auf das Parkett gelang erst mit gesenkter Preisspanne und verlängerter Zeichnungsfrist. Für Analysten war es aber ein wichtiger Tag für die deutschen Biotech-Unternehmen. "Epigenomics hat gezeigt, dass Börsengänge in der deutschen Biotech-Branche wieder möglich sind", sagte der Develogen-Chef.

"SEHR, SEHR VORSICHTIG" BEI DER PREISGESTALTUNG

Die Zitterpartie bei der Epigenomics zeige nach wie vor die Unsicherheit des Marktes, sagte Karmann. Die Develogen werde daher bei der Preisgestaltung für die Aktien "sehr, sehr vorsichtig sein und den Finanzmarkt sorgfältig sondieren". Das Unternehmen kann laut Karmann gelassen auf eine günstige IPO-Gelegenheit an der Börse warten. Zur Finanzierung sei die Develogen derzeit nicht auf das Geld der Anleger angewiesen.

"Der finanzielle Rahmen der Develogen ist für die kommenden zwei bis drei Jahre gesichert", sagte Karmann. Hierfür sorgen nach Angaben der Develogen mehr als zehn Venture-Capital Gesellschaften. Nähere Angaben zu den jeweiligen Anteilen der Geldgeber an der Develogen wollte Karmann nicht machen. Allerdings spiele die Techno Venture Management (TVM) "eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung des Unternehmens".

KOOPERATIONSGESPRÄCHE

Eines der wichtigsten Ziele der Develogen sei eine Kooperation mit einem großen Pharmakonzern. Karmann bestätigte entsprechende Verhandlungen mit "einigen großen Unternehmen", ohne nähere Details zu nennen. Allerdings würden sich die Gespräche bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden. Bei Zustandekommen einer Zusammenarbeit mit einem großen Pharmakonzern könne die Develogen im kommenden Jahr Lizenzerlöse erzielen und erstmals Umsätze generieren.

Das wichtigste Produkt der Develogen ist das Diabetes-Mittel DiaPep 277. Das Medikament befindet sich nach Angaben von Karmann in der Phase II der Zulassung. Eine Zulassung zum Verkauf sei allerdings nicht vor Ende 2008 zu erwarten. Die Develogen beschäftigt derzeit etwa 85 Mitarbeiter und betreibt Niederlassungen in Israel, wo die Herstellung und die Qualitätskontrolle künftiger Produkte geplant ist, sowie in Erkrath bei Düsseldorf.

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