Trittin: Auskreuzung genmanipulierter Organismen gefährdet biologische Vielfalt
Bundesumweltminister betont Bedeutung landwirtschaftlicher und ökologischer Koexistenz
Die Auskreuzung genmanipulierter Organismen in die Natur droht nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin in den nächsten Jahren zu einer der größten Gefahren für die biologische Vielfalt zu werden. Über die Koexistenz zwischen Landwirtschaft mit Gentechnik und Anbau ohne Gentechnik werde aus gutem Grund viel gesprochen. "Mindestens genauso problematisch ist jedoch die Sicherung einer ökologischen Koexistenz. Wir müssen die Gefährdung der Natur durch die grüne Gentechnik viel stärker in den Blickpunkt rücken", sagte Trittin heute auf einer Veranstaltung des Agrarbündnisses über "Gentechnikfreie Regionen und Koexistenz" in Berlin.
Trittin kritisierte die Opposition wegen ihrer Ablehnung des Gentechnik-Gesetzes, das in der vergangenen Woche vom Bundestag verabschiedet worden war. Bundestagsopposition und unionsgeführte Länder im Bundesrat hätten sich vehement gegen nahezu alle Regelungen des Regierungsentwurfs gewehrt, die einem anspruchsvollen Schutz der Koexistenz, einer vernünftigen Haftungsregelung oder dem Schutz ökologisch wertvoller Gebiete dienen. "Wir wollen die landwirtschaftliche und die ökologische Koexistenz sichern und dafür sorgen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Wahlfreiheit haben. Es muss auch künftig gentechnikfreie Landwirtschaft und Ernährung möglich sein", sagte Trittin. Dem Land Sachsen-Anhalt warf er vor, die Freisetzung von Genmais "als geheime Kommandosache" zu organisieren. Dem schiebe das neue Gesetz einen Riegel vor.
Trittin sagte, ökologische Koexistenz müsse zum einen durch Schutzvorschriften für ökologisch empfindliche Gebiete sichergestellt werden, wie sie im Gentechnik-Gesetz verankert seien. Zum anderen sollten möglichst viele und große gentechnikfreie Regionen geschaffen werden, indem sich verantwortungsvoll denkende Landwirte auf freiwilliger Basis zusammenschließen. Das Bundesumweltministerium habe deshalb sehr frühzeitig Modellvorhaben zur Einrichtung gentechnikfreier Regionen unterstützt, beispielsweise in der Uckermark. Inzwischen gibt es in Deutschland mehr als 30 gentechnikfreie Regionen mit über 280.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche.
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