GPC Biotech startet überraschend umfangreiche Aktienemission
München (dpa) - Das Biotechnologieunternehmen GPC Biotech will im Zuge einer umfangreichen Kapitalerhöhung mit bis zu 8,3 Millionen neuen Aktien frisches Geld in die Kasse holen. Das Angebot enthält nach Angaben der GPC Biotech AG (München) vom Mittwoch zusätzlich 300 000 Aktien abgebender Aktionäre. Analysten zeigten sich von dem Ausmaß der Kapitalerhöhung überrascht, die mehr als 80 Millionen Euro einbringen könnte. GPC gebe rund 40 Prozent neue Aktien aus, erklärte Thomas Höger von der DZ-Bank. Der Aktienkurs fiel am Mittwoch nach der Mitteilung des Unternehmens kurzzeitig um 6,12 Prozent auf 12,58 Euro. Mit dem Erlös aus der Kapitalmaßnahme will GPC vor allem die Weiterentwicklung des Krebsmedikaments Satraplatin finanzieren.
Nach GPC-Angaben beginnt die Zeichnungsfrist am 15. Juni, das Ende werde für den 28. Juni erwartet. Die Aktien sollen ab dem 30. Juni in Frankfurt und an der US-Technologiebörse NASDAQ gehandelt werden. Die neuen Aktien sollen zum Teil als Bezugsangebot an die Aktionäre, zum Teil im Rahmen eines öffentlichen Angebots in den USA und Deutschland an Kleinanleger sowie in übrigen Ländern an institutionelle Anleger gehen. Der Preis soll spätestens am Ende der Bezugsfrist festgelegt werden. Er orientiere sich am aktuellen Kurs.
Auch die Änderung der Bilanzierung, die GPC schon angekündigt hatte, sorgte bei Analysten für eine gewisse Verunsicherung. Durch die Anpassung an den amerikanischen Standard US-GAAP verringere sich der Verlust im ersten Quartal um 250 000 Euro auf 6,9 Millionen Euro, berichtete das Unternehmen. Für 2003 weist GPC nunmehr einen Verlust von rund 27 Millionen Euro statt zuvor 24,4 Millionen Euro aus. Für 2002 beläuft sich der Fehlbetrag auf rund 33 Millionen Euro statt 34,5 Millionen, für 2001 auf rund 26 Millionen Euro anstelle von 29,4 Millionen. Die Änderung der Bilanzierung sei rein technisch und habe keine Auswirkungen auf das operative Geschäft, hieß es.
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