Molekulargenetik bringt mehr Sicherheit bei Hornhautverpflanzungen
Düsseldorf (dpa) - Moderne Methoden der Molekulargenetik, die in der Augenheilkunde bis vor kurzem umstritten waren, bringen auch bei der Hornhauttransplantation erheblich mehr Sicherheit. Dies sagte der Direktor der Universitätsaugenklinik Freiburg, Prof. Thomas Reinhard, am Dienstag in Düsseldorf. Mit dem genetischen Vergleich der Gewebemerkmale von Spender und Empfänger (HLA-Matching), wie es etwa bei der Organtransplantation lange üblich sei, habe sich auch bei Hornhautübertragungen die Situation «dramatisch» verbessert, sagte der Mediziner zu Beginn der Augenärztlichen Akademie Deutschland. In Deutschland bekommen nach Aussagen des Experten etwa nach schweren Infektionen oder Verletzungen jährlich bis zu 4000 Patienten eine neue Spenderhornhaut.
Statistisch verliefen in der Vergangenheit ohne Abgleich der Genmerkmale von 100 Hornhauttransplantationen 76 ohne Komplikationen. Mit HLA-Matching sei diese Quote auf 91 problemfreie Eingriffe gestiegen, erklärte Reinhard: «Was vor drei Jahren noch als überflüssig angesehen wurde, daran kommt man heute nicht mehr vorbei.» Auch die Wartezeit auf eine genetisch verträgliche Spender- Hornhaut sei mit einer Durchschnittsdauer von 100 bis 500 Tagen «für die meisten Patienten noch akzeptabel».
Obwohl auch in Deutschland genügend Menschen zur Hornhautspende nach ihrem Tod bereit seien, komme die Hälfte der benötigten Hornhäute aus den USA und den Niederlanden, erklärte der Mediziner. Ursache sei, dass die teure Logistik für diese Behandlung nicht in den Kostenrechnungen der Kassen vorgesehen sei.
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