US-Forscher gewinnen erstmals Insulin-Zellen aus dem Knochenmark
(dpa) - US-Forscher haben erstmals Insulin produzierende Zellen aus Knochenmark-Stammzellen von Menschen entwickelt. Nach der Transplantation in diabetische Mäuse verhielten sich diese gezüchteten Zellen wie körpereigene Insulin-Zellen. Das berichtete die «Ärzte Zeitung» (Neu-Isenburg) am Donnerstag. Den auf einem Fachkongress in San Diego präsentierten Ergebnissen zufolge war der zuvor stark erhöhte Blutzuckerspiegel der Mäuse nach acht Wochen deutlich gesunken.
Das Team um Lijun Yang von der Universität von Florida hatte bei Probanden das Rückenmark punktiert und so zunächst Blut bildende Stammzellen gewonnen. Durch spezielle Botenstoffe entwickelten sich daraus im Reagenzglas Insulin produzierende Zellen, die denen der Bauchspeicheldrüse sehr ähnelten.
Yang zufolge könnte dies einmal zu einer Therapie für Typ-1- Diabetes (juveniler Diabetes) führen, bei dem Insulin-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört sind und der Körper daher einen Insulin- Mangel hat. «Knochenmarkszellen sind dafür ideal, weil man recht leicht an sie herankommt», zitiert die «Ärzte Zeitung» den Mediziner. «Vielleicht können wir einmal die eigenen Stammzellen eines Diabetikers zu dessen Behandlung verwenden.» Insulinmangel-Diabetes betrifft rund zehn Prozent der Diabetiker in Deutschland.
Zuvor hatten andere Forscher bereits aus embryonalen Stammzellen von Mäusen Insulin produzierende Zellen geschaffen.
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