Britische Forscher züchteten Kolonie menschlicher Stammzellen
(dpa) - Britische Forscher haben aus menschlichen Embryonen eine Stammzell-Kultur gewonnen. Wie das Team um Stephen Minger vom King's College in London am Mittwoch berichtete, sollen mit Hilfe der Zellen unter anderem Behandlungsmöglichkeiten für die Parkinsonsche Krankheit und Diabetes entwickelt werden. «Ihre möglichen therapeutischen Verwendungsmöglichkeiten sind fast unendlich», sagte Minger.
Die fünf Tage alten Embryonen stammten aus künstlichen Befruchtungen und waren nach Gentests nicht geeignet, um in den Mutterleib eingepflanzt zu werden. Die elterlichen Paare hatten ihre Einwilligung gegeben, sie für die Stammzellenforschung zu verwenden. In Deutschland ist dieses Verfahren verboten. Menschliche Stammzellen dürfen aber in Ausnahmefällen importiert werden.
Zwei Stammzell-Linien in Großbritannien hätten sich in einer frühen Phase nicht weiter entwickelt, hieß es. Eine dritte jedoch sei seit vielen Monaten gewachsen und bestehe nun aus hunderttausenden Zellen. Solche embryonalen Stammzellen haben im Gegensatz zu adulten Zellen das Potenzial, sich zu jedem beliebigen Teil des Körpers zu entwickeln. So versuchen Forscher, aus ihnen beispielsweise Herzmuskeln oder Nervenzellen des Hirns zu entwickeln.
Bislang gibt es nach den Angaben weltweit nur eine Handvoll von menschlichen embryonalen Stammzellenlinien. Die neue Stammzellen- Linie soll in der europäischen Stammzellenbank in Potter's Bar in Hertfordshire aufbewahrt werden. dpa jb xx hu
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