Fett und Alkohol - ausnahmsweise einmal sinnvoll kombiniert
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) präsentiert Verfahren zur Altfettalkoholyse
Was passiert eigentlich mit altem Fett, das aus Frittenbuden gesammelt wurde? Oftmals geht die Pampe nach Holland, wird aufbereitet, verfüttert - und kommt als Hähnchen nach Deutschland zurück. Eine solche Verwertung entspricht nicht den Anforderungen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat eine pfiffige Alternative entwickelt: Sie stellt biologisch abbaubare "Esteröle" her, die nicht mehr in die Nahrungskette gelangen.
Esteröle haben gegenüber Schmiermitteln auf Mineralölbasis ökologische Vorteile und sind ihnen auf einigen Feldern auch technologisch überlegen. Der hohe Kosten- und Zeitaufwand bei deren Produktion über konventionelle Verfahrensschritte verhinderte allerdings bisher einen größeren Einsatz.
Die BAM hat einen innovativen biotechnologischen Lösungsansatz gefunden, mit dem diese Mängel überwunden werden können. Mittels geeigneter Enzym-Kombinationen gelingt es, preisgünstig verfügbare Altfette und höhermolekulare Alkohole in die gewünschten Esteröle umzuwandeln. Das Verfahren, die sogenannte Alkoholyse, ist bereits bekannt. Die BAM verwendet jedoch hierfür keine herkömmlichen Katalysatoren, sondern eben Enzyme. Mit deren Hilfe gelingt es, die Prozesstemperaturen von mehr als 200 Grad Celsius auf 70 bis 80 Grad zu senken und zugleich die Umsatzraten zu erhöhen. Das Verfahren wird dadurch erst wirtschaftlich interessant.
Zur "Langen Nacht der Wissenschaften" präsentiert die BAM ihre selbst entwickelte Pilotanlage. Für das Verfahren gibt es bereits Interessenten aus der Industrie. Projektpartner der BAM sind die TU Braunschweig (im Bereich Fertigungstechnik), die Schmiermittelhersteller CASTROL AG und die GREIBO GmbH sowie VW. Der Autohersteller will die Esteröle in der Metallverarbeitung einsetzen.
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