Arzneimittelrabatte drücken Umsatzrate der Pharmaindustrie
Insgesamt beliefen sich die von allen Herstellern zu leistenden Rabatte im ersten Quartal 2003 auf 143 Mio. Euro. Davon entfielen auf die zehn führenden Hersteller rund 40% bzw. 58 Mio. Euro. Dies zeigen die aktuellen Daten der IMS Studie PharmaScopeâ GKV zu den Abgaben der Apotheken. Unter den zehn führenden Unternehmen finden sich mehrheitlich forschende Firmen. Im Verhältnis zu ihrem Umsatzanteil am Markt in Höhe von ca. 34% leisten sie bei den Rabatten einen überproportionalen Beitrag. Sollte im Zuge der nächsten Gesundheitsreform auch für patentgeschützte Präparate ein Festbetrag gelten, würde dies den entsprechenden Unternehmen einen noch stärkeren Einsparbeitrag abverlangen. Rechnet man das Rabattvolumen auf das ganze Jahr hoch, so ergibt sich allein durch die Herstellerrabatte ein Einsparbetrag von über 570 Mio. Euro.
Herstellerwachstum am GKV-Markt beträgt im 1. Quartal 2003 nur noch 2,9%
Allein infolge des Herstellerrabattes stiegen die GKV-Ausgaben für Arzneimittel im ersten Quartal 2003 nur noch um 2,9% auf rund 3,3 Mrd. Euro zu Herstellerabgabepreisen. Eingeschlossen sind hierbei die zu Lasten der GKV abgerechneten Verordnungen einschließlich verordneter rezeptfreier Präparate. Dies ergaben Berechnungen von IMS HEALTH auf Basis der Studie IMS PharmaScopeâ GKV. Noch nicht eingerechnet sind hierbei die von Apotheken und Großhändlern zu gewährenden Abschläge, die weitere GKV-Einsparungen bedeuten.
Bei führenden Arzneimittelgruppen fällt Umsatzwachstum infolge der Rabatte oft moderat aus
Die von den Herstellern zu gewährenden Abschläge lassen die realen Wachstumsraten zum Teil erheblich sinken. Dies wird insbesondere bei vergleichsweise hochpreisigen Medikationen deutlich. Ein Blick auf die nach Umsatz (Herstellerabgabepreise) führenden 10 Arzneimittelgruppen im GKV-Markt belegt dies: mit Ausnahme von Ulkustherapeutika und Diabetes-Tests, die unter Herausrechnung der Rabatte jeweils eine zehnprozentige Umsatzsteigerung erzielten, bewegen sich die Wachstumsraten für die acht übrigen Gruppen sämtlich nur noch im einstelligen Bereich.
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