Immer mehr SARS-Fälle

Mediziner hoffen auf neuen Diagnose-Test

25.03.2003

Genf/Peking/Frankfurt (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation WHO setzt große Hoffnung auf einen neu entwickelten Test, mit dem das Schwere Akute Atemwegssyndrom (SARS) festgestellt werden kann. Die WHO bezeichnete die von einem Labor entwickelte neue Methode als «großen Fortschritt». «Dies ist nicht nur etwas Licht am Ende des Tunnels, das ist ein wirklicher Sonnenstrahl», zitiert die WHO den Virologen Klaus Stöhr. Es seien aber weitere Tests nötig.

Die Zahl der Krankheitsfälle stieg nach WHO-Angaben am Sonntag im Vergleich zum Vortag um 36 auf weltweit 386. Hunderte mögliche Fälle in China zählt die WHO nicht hinzu. Mindestens 11 Menschen sind bereits an der rätselhaften Lungenentzündung gestorben. In den USA wurden erstmals Fälle bekannt, bei denen sich Menschen wahrscheinlich im Land selbst anstatt auf Asien-Reisen infiziert haben. Mindestens 13 SARS-Kranke gibt es in Europa.

In Frankfurt verbesserte sich der Zustand des infizierten Arztes aus Singapur, seiner Frau und seiner Schwiegermutter weiter. «Den drei Patienten geht es gut», sagte eine Sprecherin der Uni-Klinik. Sie sollen voraussichtlich noch bis Donnerstag auf der Isolierstation bleiben, dann wären sie eine Woche frei von Symptomen. Anzeichen der Krankheit sind zum Beispiel Fieber über 38 Grad, Husten und Atemnot.

Nach Ansicht deutscher Forscher kann noch keine SARS-Entwarnung gegeben werden. Der Berliner Lungenspezialist Hartmut Lode sprach eine Reisewarnung aus. «Wenn Sie nicht unbedingt dorthin müssen, meiden Sie zurzeit Hongkong, Singapur, Südchina und Vietnam», sagte er im Nachrichtenmagazin «Focus». Der Infektionsspezialist Wolfgang Stille (Frankfurt) appellierte im Magazin an deutsche Krankenhäuser, im Fall einer Ausbreitung des Erregers Notfallpläne auszuarbeiten.

In dieser Woche wird ein WHO-Team in Peking und voraussichtlich in Südchina Untersuchungen aufnehmen. In der Südprovinz Guangdong gab es nach den bis heute letzten Zahlen vom Februar mindestens 300 Infizierte und 5 Tote. Die WHO befürchtet zahlreiche weitere Fälle und verlangte von den chinesischen Behörden Aufklärung. Obwohl SARS als wahrscheinliche Ursache gilt, zählt die WHO die chinesischen Fälle in ihrer Statistik bislang nicht mit.

In Hongkong, wo mit mindestens 222 die meisten SARS-Fälle registriert wurden, starb am Sonntag ein weiterer Mann an der rätselhaften Lungeninfektion. Ein Arzt aus Südchina soll die Krankheit nach Hongkong gebracht haben.

In Europa führt die WHO 7 Fälle in der Schweiz und je 2 Fälle in Deutschland, Italien und Großbritannien auf. In Vietnam sind es laut WHO 63 Fälle, in Singapur 44. In den USA wurden 22 ähnliche Krankheitsbilder bekannt. Julie Gerberding, Direktorin der US- Gesundheitsbehörde CDC, sagte dem Fernsehsender CNN: «Die Krankheit kann sich nun auch auf Kontaktpersonen von Reisenden mit dieser Krankheit ausbreiten.» Einige Infektionen im Land selbst habe es bereits gegeben.

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