Verkauft Novartis sein US-Generika-Geschäft?

Novartis überprüft US-Portfolio der Generika-Tochter Sandoz

14.12.2017 - USA

(dpa-AFX) Nun ist es doch offiziell: Novartis überprüft das US-Portfolio seiner Generika-Tochter Sandoz. Wie der Konzern der Schweizer Finanznachrichten-Agentur AWP bestätigt, sei man derzeit dabei, das Portfolio zu optimieren, um damit auf den anhaltenden Preisdruck zu reagieren. Damit bestätigt der Konzern einen Vorab-Bericht der "Handelszeitung".

Im Zuge der Optimierung würde man auch über "die Veräußerung bzw. Einstellung bestimmter Nicht-Kernprodukte und die Konzentration der Investitionen auf strategische Bereiche, die das Wachstum vorantreiben und den Zugang verbessern", nachdenken. Dennoch sei klar, dass der US-Markt ein sehr wichtiger Markt für Sandoz sei und dies auch in Zukunft bleiben werde.

Da Novartis nicht mehr zu diesem Prozess schreibt, ist unklar, welche Wirkstoffe betroffen sein könnten und in welchem Umfang das Geschäft abgewickelt werden soll. Wie es in dem Bericht der "Handelszeitung" heisst, handle es sich bei der Bereinigung um die sogenannten einfachen Generika, mit denen Novartis in den USA rund 1,5 Milliarden US-Dollar Umsatz erziele.

Weiter schreibt das Blatt, dass nicht klar sei, was das Unternehmen bei einem Verkauf des Geschäfts oder von Teilen davon erlösen würde. Branchenkenner gehen davon, dass ein gutes Generikageschäft für das Vierfache des Umsatzes verkauft werden kann. Im Falle der einfachen Generika dürfte es etwas weniger sein.

Das Novartis-Management hatte schon länger eingeräumt, dass die Generika-Tochter Sandoz gerade in den USA mit einem erheblichen Preisdruck zu kämpfen habe. Wie die Konzernleitung anlässlich der Zahlen zum dritten Quartal Ende Oktober deutlich machte, konnten die Einbußen in den USA durch die Geschäfte in anderen Regionen ausgeglichen werden. Dennoch: mit einer Entspannung an der Preisfront rechnen die Manager vorerst nicht.

Gleichzeitig hatte der scheidende Chef Joseph Jimenez klar gemacht, dass man nicht um jeden Preis an Sandoz festhalte, eine Trennung aber nicht zu den obersten Prioritäten zähle.

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