Krankheitserreger in der Küche: Salmonellen sind bekannter als Campylobacter
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Der BfR-Verbrauchermonitor liefert als repräsentative Verbraucherbefragung in halbjährlichem Abstand Einsichten zu der Frage, wie die deutschsprachige Bevölkerung gesundheitliche Risiken wahrnimmt. Dafür werden etwa 1.000 Personen, die in Privathaushalten in Deutschland leben und mindestens 14 Jahre alt sind, im Auftrag des BfR telefonisch interviewt.
Um die Ergebnisse der einzelnen Umfragen miteinander vergleichen zu können, ist jede Ausgabe ähnlich aufgebaut. Der BfR-Verbrauchermonitor widmet sich einerseits Themen, die in der Öffentlichkeit eine große Aufmerksamkeit erhalten. Andererseits analysiert er Fragen, die bisher weniger im öffentlichen Fokus stehen, aber ebenfalls relevant sind, wie beispielsweise die neuartige Methode des „Genome Editings“ zur zielgerichteten Veränderung des Erbguts. Auch das Ausmaß des Vertrauens in die staatlichen Strukturen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes wird abgefragt, da dies wiederum die Wahrnehmung von Risiken beeinflussen kann.
Für die Arbeit des BfR ist insbesondere die Frage von Interesse, ob und in welchem Maße die öffentliche Wahrnehmung von der wissenschaftlichen Einschätzung gesundheitlicher Risiken abweicht. Mit kommunikativen Maßnahmen kann das BfR dann Fehleinschätzungen oder Missverständnissen entgegenwirken.
Es zeigt sich immer wieder, dass wichtige Themen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes der Bevölkerung weitgehend unbekannt sind, wie z. B. Pyrrolizidinalkaloide in Tees und Honig, oder irrtümlich als unbedenklich eingestuft werden, wie z. B. die Lebensmittelhygiene im Privathaushalt. Neu im aktuellen Verbrauchermonitor war die Frage nach der Bekanntheit einiger Krankheitserreger im Lebensmittelbereich. So sind Salmonellen 95 Prozent der Befragten bekannt, Campylobacter dagegen nur 22 Prozent, obwohl auch Campylobacter zu einer lebensmittelbedingten Erkrankung führen kann, der Campylobacteriose. In Deutschland ist Campylobacter mittlerweile der häufigste bakterielle Erreger von Darminfektionen.
Das Thema Freisetzung von Aluminium aus Menüschalen ist aktuell zwei Dritteln der Befragten bekannt, etwas über ein Drittel zeigt sich im Hinblick auf diese Thematik beunruhigt. Spielzeug, Textilien sowie Kosmetika werden im Vergleich zur Vorgängerbefragung von einem größeren Anteil der Verbraucher als sicher eingeschätzt.
Einige Einschätzungen der Verbraucher haben sich im Vergleich zur letzten Befragung kaum verändert. Weiterhin hält die große Mehrheit der Befragten Lebensmittel in Deutschland für sicher. Fragt man nach den größten gesundheitlichen Risiken, so nennen die meisten Befragten nach wie vor Rauchen, Klima- bzw. Umweltbelastung und ungesunde oder falsche Ernährung. Danach kommen Alkohol sowie ungesunde oder belastete Lebensmittel. Fragt man gezielt nach ausgewählten Themen, so führen Salmonellen, gentechnisch veränderte Lebensmittel, Antibiotikaresistenzen und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln die Bekanntheitsskala an. Dies sind auch die vier Themen, die bei den meisten Befragten für Beunruhigung sorgen.