Novartis erwartet Wachstum ab 2018
Prognose bekräftigt
(dpa-AFX) Der Pharmakonzern Novartis hat im zweiten Quartal seinen Nettogewinn deutlich gesteigert. Operativ leidet das schweizerische Unternehmen weiter unter der Generikakonkurrenz seines Krebsmittels Glivec sowie Preisdruck. Neue Produkte können diese Einbußen jedoch mehr und mehr ausgleichen. Zudem ist die Medikamenten-Pipeline gut gefüllt. Ab 2018 will Konzernchef Joseph Jimenez wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Die Prognose bestätigte der Konzern am Dienstag.
Die Aktie konnte von den Nachrichten profitieren. Sie eröffnete an der Schweizer Börse mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 81 Schweizer Franken.
Der Nettogewinn erhöhte sich im Berichtsquartal nicht zuletzt wegen nicht näher erläuterter Veräußerungen um 10 Prozent auf knapp 2 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich wirkten sich geringere Abschreibungen positiv aus. Das operative Kernergebnis sank hingegen aufgrund negativer Wechselkurseffekte um 3 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Währungbereinigt wäre das Ergebnis stabil geblieben - Novartis bilanziert grundsätzlich in US-Dollar. Im Kernergebnis sind Akquisitions- und weitere Sondereffekte herausgerechnet.
Der Umsatz sank um 2 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar, auch hier wirkten sich Währungseffekte negativ aus. Bereinigt blieben die Erlöse unverändert. Das Krebsmittel Glivec verlor nach dem Patentablauf weitere 43 Prozent an Umsatz. Neue Produkte wie Cosentyx konnten diese Einbußen jedoch ausgleichen. Und auch das ehemalige Problemkind Entresto nimmt langsam Fahrt auf. Nach einer schleppenden Markteinführung konnte das Medikament seine Umsätze deutlich steigern - auf 110 Millionen Dollar. An der Prognose, mit dem Herzmittel im laufenden Jahr 500 Millionen Dollar umzusetzen, hielt Novartis fest. Für die weitere Entwicklung im Pharmageschäft zeigte sich das Unternehmen zudem zuversichtlich. Novartis verfügt über eine volle Pipeline, die derzeit mehr als 200 Projekte in der klinischen Entwicklung hat.
Dagegen leidet die Generikasparte Sandoz weiter unter Preisdruck, insbesondere in den USA. Steigende Volumen konnten die fallenden Preise nicht ausgleichen, der Umsatz sank um 5 Prozent, das operative Ergebnis sogar um 13 Prozent. Der Preisdruck dürfte dabei anhalten, sagte der Vorstandsvorsitzende Jimenez in einer Telefonkonferenz.
Die Augensparte Alcon entwickelte sich besser als erwartet und konnte die Umsätze leicht steigern. Allerdings schreibt der Bereich weiterhin Verluste. Die Umsatzprognose für das laufende Jahr wurde daher leicht angehoben. Novartis prüft derzeit "alle Optionen" für das Geschäft. "Die Erholung bei Alcon erweitert auch unsere Möglichkeiten mit Blick auf die weitere Zukunft der Sparte," sagte der Novartis-Chef. Bis Ende 2017 soll eine Entscheidung gefällt werden. Möglich ist dabei auch eine Kapitalmarkttransaktion.
Die Jahresprognose bekräftigte Novartis. Währungsbereinigt sollen die Erlöse weitgehend auf Vorjahresniveau bleiben. Beim operativen Kernergebnis erwartet der Konzern ebenfalls wechselkursbereinigt eine Entwicklung auf Vorjahresniveau oder einen Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
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