Heiße Stangen mit krebsverdächtigem Keimhemmer

Tiefkühlpommes im Test

17.10.2016 - Deutschland

ÖKO-TEST hat Tiefkühlpommes ins Labor geschickt. Das Resümee: Leider ist der Schadstoff Acrylamid immer noch ein Thema. Aber auch Keimhemmer konnte das Labor in einigen Marken nachweisen. Es gibt noch eine gute Nachricht: Von den 19 getesteten Produkten erhielten immerhin acht das Testurteil „sehr gut“ oder „gut“.

Lebensmittelfotos, pixabay.com, CC0

Acrylamid entsteht, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Kartoffeln gebacken, gebraten, frittiert oder geröstet werden. Der Schadstoff löst in Tierversuchen Krebs aus und ist erbgutschädigend. Mit Ausnahme von drei Marken enthielten alle Tiefkühlpommes im Test diesen Stoff, allerdings analysierte das Labor bei acht nur Spuren. Bei den anderen liegt der Acrylamidwert zwar noch unter dem sogenannten Signalwert, dennoch sollten Verbraucher vorsichtig sein. Der Schadstoff steckt in zahlreichen Lebensmitteln, die täglich verzehrt werden. Nach Ansicht von ÖKO-TEST sollte ein einzelnes Nahrungsmittel daher nicht mehr als zehn Mikrogramm Acrylamid enthalten. Neun Tiefkühlpommes übersteigen diesen Wert.

ÖKO-TEST kritisiert außerdem, dass in einigen Packungen Chlorpropham nachgewiesen werden konnte. Konventionelle Landwirte greifen oft zu diesem Keimhemmer. Doch der Stoff ist vermutlich krebserzeugend. Frei sind nur die vier Bio-Produkte im Test. Die Öko-Bauern versuchen, die Keimbildung durch eine temperaturgesteuerte Lagerung zu verhindern.

Unverständlich für die Tester ist zudem, dass zwei Hersteller den Fritten Glukose bzw. Dextrose zusetzen. Der zusätzliche Zucker ist vollkommen unnötig.

Immerhin kann ÖKO-TEST knapp die Hälfte der untersuchten Marken empfehlen. Allerdings zählen die heißen Kartoffelstangen nicht gerade zu den gesündesten Mahlzeiten und sollten daher nicht jede Woche auf dem Speiseplan stehen.

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