Das Nervensystem im Blick
Neues bildgebendes Verfahren ermöglicht umfangreiche Einblicke in neuronale Netzwerke
LMU
Nervenzellen besitzen Fortsätze, die vom Hirnstamm bis zum Ende der Wirbelsäule reichen können. Deshalb können Verletzungen nicht nur die unmittelbar betroffene Stelle, sondern auch entfernte Teile des Zentralnervensystems beeinflussen. Mit der neuen Methode wird der ganze Organismus durchsichtig und für bildgebende Verfahren zugänglich gemacht – und zwar auf der Ebene einzelner Zellen, die mit fluoreszierenden Proteinen markiert und durch die Bestrahlung mit sichtbarem Licht im Mikroskop sichtbar werden. Auf diese Weise kann das komplexe neuronale Netzwerk von Nagetieren dreidimensional sichtbar gemacht werden, ein wichtiger Fortschritt um das Nervensystem besser zu verstehen.
Die neue Methode ist für eine große Bandbreite biomedizinischer Anwendungen geeignet, da auch andere mit fluoreszierenden Proteinen oder Antikörpern markierte Zellen – etwa Immun- oder Tumorzellen – im Bild dargestellt werden können. „Da einzelne Zellen lokalisiert werden, könnte man etwa die Metastasierung von Tumoren früher als bisher detektieren oder untersuchen, wie sich Stammzellen nach einer Transplantation im Körper verhalten“, sagt Ertürk. Zudem können einmal gewonnene Bilder in einer Datenbank gespeichert und anderen Forschern zugänglich gemacht werden, sodass diese die Zahl eigener Untersuchungen reduzieren können. Ertürks Team plant bereits den Aufbau einer solchen Bilddatenbank.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.