Traditionelle Chinesische Medizin wird immer populärer
Bramsche (dpa) - Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) wird in Deutschland immer populärer. «Nach einer sozialmedizinischen Studie der Universität Freiburg interessieren sich 70 Prozent der Bundesbürger für eine Kombination von TCM und Schulmedizin», sagte der TCM-Experte und promovierte Allgemeinmediziner Günter Gunia (50) aus Bramsche bei Osnabrück in einem dpa-Gespräch. Auch die Krankenkassen hätten ihre anfängliche Skepsis weitgehend zurückgestellt. «Für drei Indikationen werden im Rahmen von Modellprojekten, an denen praktisch jeder Versicherte teilnehmen kann, die Kosten übernommen: für Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerz.»
«Nach der Krankenkassenstatistik haben sich in Deutschland seit 1999 zwischen 1,5 und 2 Millionen Patienten von Ärzten nach TCM behandeln lassen», sagte Bramsche. Mitte der neunziger Jahre seien es erst 200 000 gewesen. Patienten, die Heilpraktiker aufsuchten, seien in diesen Zahlen nicht enthalten. Der niedergelassene Arzt ist der erste deutsche Lehrbeauftragte des renommierten staatlichen «An- Zhen»-Gesundheitszentrums in Peking und hat unter anderem auch Lehraufträge in Berlin und Potsdam.
Zwar hat Gunia nach eigenen Angaben auch keine Erklärung dafür, warum der Reiz einer kleinen Nadel auf einem zwei bis acht Millimeter großen Punkt einen Bandscheibenvorfall oder ein Magengeschwür heilen kann. Für ihn stehe jedoch fest: «Die chinesische Medizin setzt an der Wurzel an, die Schulmedizin behandelt oft nur die Symptome.»
Nach chinesischer Denkweise werde durch eine Erkrankung im Körper der Energiefluss gestört. «Durch den Druck auf ganz bestimmte Körperstellen wird der Fluss wiederhergestellt.» Dazu werde der Körper vertikal in Meridiane aufgeteilt. «Eine riesige Zahl von definierten Punkten - alle mit ihrer eigenen Bedeutung - überzieht die Körperoberfläche.» So könne ein Experte beispielsweise an der Lage der Blutgefäße im Ohr und ihrer Färbung Rückenleiden erkennen.
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