Keine Schimmelpilze mehr im Bier

Fachhochschule Südwestfalen präsentiert die Entwicklung eines Messsystems zum Nachweis von Fusarien auf Transferausstellung im Düsseldorfer Landtag

12.11.2002

Unter dem Motto "Die 3. Mission - Forschung und Transfer im Parlament" präsentieren die NRW- Hochschulen vom 18. - 30 November 2002 im Düsseldorfer Landtag Ergebnisse ihrer vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Mit dabei ist auch die Fachhochschule Südwestfalen. Prof. Dr. Klaus Stadtlander vom Labor für Biotechnologie der Abteilung Iserlohn stellt ein neuartiges Verfahren vor, welches verhindert, dass Bier "wild" wird.

Beim Bierbrauen gibt es verschiedene Einflüsse auf die Qualität des Endproduktes Bier. Einer davon ist der Befall der Gerste oder des Malzes durch den Schimmelpilz der Gattung Fusarium. Stoffwechselprodukte dieser Pilzgattung, die in das Material abgegeben werden, verursachen am Ende des Brauprozesses das Wildwerden von Bier (Gushing) und damit einen beträchtlichen Schaden für die betroffene Brauerei durch Verlust ihres guten Rufes.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes arbeitet Prof. Stadtlander an einem Früherkennungsmesssystem zum Pilzbefall. Ein Fusarien-Befall von Getreide kann, z.B. aufgrund von ungünstigen Witterungsverhältnissen, schlecht verhindert werden. Daher ist es erforderlich, befallenes Getreide bereits in der Wareneingangs- und Qualitätskontrolle der Mälzereien/Brauereien rasch zu erkennen und auszusortieren. Die bisherigen Verfahren durch Anlegen von Kulturen oder Auslese des befallenen Getreides per Hand sind zu zeitintensiv, zu ungenau und zu sehr abhängig von der Erfahrung des Untersuchers.

Mit Hilfe des von Prof. Stadtlander entwickelten Biosensor-Verfahrens scheint es nun möglich zu sein, den Fusarien-Befall schnell und einfach festzustellen. Als Gerätebasis zur Realisierung des Verfahrens ist ein modulares Fließanalysesystem mit flexibler Steuerungssoftware vorgesehen, welches eine Datenerfassung und -auswertung erlaubt. Noch ist allerdings eine Person zur Durchführung nötig, Endziel ist aber eine Vollautomatisierung der Analyse.

Neben der Gewährleistung einer einwandfreien Qualität von Lebensmittelrohstoffen ermöglicht die Quantifizierung von Schimmelpilzen auch die Überprüfung von Hygienestandards im Herstellungsbetrieb. Pilzliche Verkeimungen bei Lebensmitteln können auf diese Weise erkannt und nachfolgend verhindert werden. Das Einschleusen belasteten Rohmaterials in die Lebensmittelproduktion wird also schon zu Beginn der Produktionskette verhindert. Im Fall des Bieres, wo das Auftreten von Gushing erst im Endprodukt festgestellt werden kann, können mit diesem Verfahren somit Produktionsausfälle vermieden und Ressourcen geschont werden. Darüber hinaus trägt die Bereitstellung prozessanalytischer Informationen über das Ausmaß von Schimmelpilzen dazu bei, optimale Prozessbedingungen für die Produktbildung einzustellen und aufrechtzuerhalten, so dass die Produktion qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel möglich wird.

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