Grundstein für neues Spin-off am Biozentrum gelegt
Universität Basel, Biozentrum
Anfang nächsten Jahres wagen Dr. Chee-Seng Hee und Dr. Christoph Schmutz vom Biozentrum der Universität Basel den Schritt in die Selbstständigkeit. Ziel der mit 350’000 Schweizer Franken geförderten KTI-Machbarkeitsstudie «Therapeptix» ist die Entwicklung eines Wirkstoffes zur Bekämpfung von bakteriellen Biofilmen in der Lunge von Mukoviszidose-Patienten. Die Ergebnisse sollen die Grundlagen für die Gründung eines Spin-offs liefern, das den Wirkstoff schliesslich zur Marktreife bringen soll.
Nebst finanzieller erhalten die beiden Forscher zudem noch Unterstützung in Form von Mentoring und Coaching-Programmen. Und während die Technologietransferstelle Unitectra sie in Belangen rund um die Patentierung berät, stellt ihnen das Biozentrum Laborplatz und Infrastruktur zur Verfügung.
Neuartiger Wirkstoff gegen Biofilme
Patienten, die an der Krankheit Mukoviszidose leiden, produzieren aufgrund eines genetischen Defekts einen zähen Schleim in ihrer Lunge. Dieser ist der ideale Nährboden für Bakterien wie zum Beispiel Pseudomonas aeruginosa. Der Keim besiedelt die Lunge und bildet dort einen widerstandsfähigen Biofilm. Die Patienten haben daher mit ständig wiederkehrenden Lungenentzündungen zu kämpfen, die nur schlecht zu behandeln sind. Denn die im Biofilm eingebetteten Bakterien sind für Antibiotika kaum zugänglich.
Hier setzt nun das KTI-Projekt an. «In den Bakterien wird die Bildung von Biofilmen durch verschiedene Signalwege reguliert», erklärt Hee. «Wir haben ein Peptid entdeckt, das in diese Signalwege eingreift und somit die Bildung von Biofilmen verhindert. So bleiben die Infektionserreger für eine antibiotische Therapie empfänglich.» In Kooperation mit Forschern des Universitätsspitals Basel möchten Hee und Schmutz nun einen Wirkstoff entwickeln, der in späteren präklinischen Studien auf seine Wirksamkeit im Organismus getestet werden soll.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind damit aber noch nicht ausgeschöpft. Da bakterielle Biofilme in Kathetern oder medizinischen Geräten häufig für die zunehmende Zahl an schwer zu bekämpfenden Krankenhausinfektionen verantwortlich sind, könnten auch hier solche Peptid-Wirkstoffe zum Einsatz kommen.
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