Im Jahr 2020 vertrauen Patienten ihrem Handy mehr als Ärzten
Big Data übernimmt die Führungsrolle in Gesundheitswesen
Neue Beziehung zwischen Arzt und Kunde
Dies sorgt für eine grundlegend neue Beziehung. Es wird keine Patienten mehr geben, die dem „Halbgott in Weiß“ ehrfürchtig an den Lippen kleben. Stattdessen kommen informierte Kunden zum Arzt, die ihre Diagnose bereits aus dem Smartphone kennen und nun noch Medikamente und eine Krankschreibung wollen. Der Mensch ist nicht mehr nur der Leidende, kein defizitäres Objekt medizinischen Handelns. Personalisierte Medizin stellt den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt und nimmt ihn anders wahr: Als souverän und informiert handelnden Menschen, der seine Gesundheit verbessern und Einfluss auf diesen Prozess nehmen möchte.
Personalisierte Medizin führt zu Medical Food: Wir werden weniger krank
Die Gesundheitsbranche wird nach Aussage der Studie in den kommenden Jahren aufgrund der IT-Technologie von einem kurativen in ein präventives System übergehen. Grund ist die ständige Verfügbarkeit der Daten in Echtzeit. Sven Gabor Janszky: „Wenn die Menschen an jedem Tag wissen, welche Stoffe oder Bakterien ihrem Körper aktuellen gerade am idealen, gesunden Zustand fehlen, dann wird es viele Anbieter geben, die genaue diese Herstellung des idealen Zustands anbieten. Die Folge ist vor allem Medical Food, also adaptive Nahrungsmittel. Per 3D-Drucker werden Brot, Milch, Wasser, Schokolade, Fleisch Nudel … usw. um genau die Stoffe ergänzt, die dieser Kunde individuell und situativ genau in diesem Moment braucht. Die Folge für die Menschen ist: Wir werden weniger krank. Die Folge für Ärzte und Apotheken ist eine wichtige Frage: Wer macht dann ihr Geschäft?“
Ärzte werden Gesundheitscoaches und Krankheitsverhinderer
Die Antwort sieht die neue Trendstudie in den entstehenden Gesundheitsnetzen um jeden Menschen herum. Sie bestehen aus den traditionellen Akteure der Gesundheitsbranche aber auch neuen „Angreifern“: IT-Unternehmen, Nahrungsmittelhersteller, Produzenten von Sportartikeln. Für Ärzte und Apotheker öffnet sich hier die Chance, als Coach das Gesundheitsnetz der Kunden zu managen. Allerdings kämpfen auch andere Angreifer um diese Rolle, denn wer das Gesundheitsnetz seiner Kunden koordiniert, für den ergeben sich die besten Aussichten auf attraktive Geschäftsmodelle.
Demnach sollten sich die Ärzte als Koordinatoren für ihre Gesundheitskunden verstehen und darauf achten, fachlich und kommunikativ anschlussfähig zu sein. Unerlässlich werden Investitionen in die IT-Ausstattung und die eigene IT-Kompetenz sein. Mit den aufkommenden neuen Gesundheitsorten, von der App bis zum Fitnessstudio, ergeben sich neue Ausgangspunkte für die Gesundheitsbranche, die es zu erschließen gilt. Dazu ist es erforderlich, das eigene Profil zu schärfen und die eigenen Prozesse anzupassen.
Sven Gábor Jánszky kommentiert: „Personalisierte Medizin bietet für Ärzte und Apotheker die Chance, neue Orte für Gesundheitsangebote zu finden und Gesundheitsthemen dort zu platzieren, wo sie bisher kaum zu finden waren. Diese werden vor allem das eigene Zuhause, das Auto, Einkaufszentren, Restaurants und der Arbeitsplatz sein. Und genau hier bieten sich Chancen für neue Produkte und neue Märkte. Es liegt an Apotheken, Arztpraxen, Krankenhäusern, Pharma- und Diagnostikunternehmen, diese neuen Chancen zu sehen und für sich zu nutzen. Schnell! Denn die IT-Branche ist hier schon unterwegs.“