Evotec rutscht wegen Diabetes-Rückschlag tiefer in rote Zahlen
(dpa-AFX) Evotec ist im dritten Quartal wegen einer hohen Abschreibung tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stieg das Minus von 4,9 auf knapp 8 Millionen Euro an. Der Umsatz sank zudem um zwei Prozent auf 58,9 Millionen Euro aufgrund hoher Meilensteinzahlungen im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. An der Börse sorgte das nicht mehr für Kopfzerbrechen: Papiere von Evotec lagen im frühen Handel leicht im Plus.
Hintergrund für die Abschreibung war der Rückschlag bei der Entwicklung eines Diabetes-Wirkstoffes mit dem amerikanischen Unternehmen Hyperion. Hier soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben, so dass die Entwicklung eingestellt wurde. Evotec will rechtliche Schritte einleiten. Am Aktienmarkt hatte das für Entsetzen gesorgt: Evotec-Papiere brachen damals zeitweise um rund ein Viertel ein. Die Finanzprognose für 2014 hat Evotec am Mittwoch mit der Zahlenvorlage bestätigt, nach dem Debakel um den Diabetes-Wirkstoff war dies zunächst nicht sicher.
Für diese Jahr hat sich Evotec vorgenommen, den Umsatz vor Meilenstein-, Abschlagszahlungen und Lizenzen weiter im hohen einstelligen Prozentbereich zu steigern. Nach dieser Definition kletterte der Umsatz in den ersten neun Monaten um fünf Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll 2014 auf einem ähnlichen Niveau wie 2013 mit rund 10,4 Millionen Euro liegen. Nach neun Monaten schaffte Evotec bisher 335.000 Euro, im vierten Quartal wird aber noch mit wichtigen Meilensteinzahlungen gerechnet.
Evotec erzielt einen Großteil der Einnahmen mit sogenannten Meilensteinzahlungen, die bei Forschungserfolgen und Entwicklungsfortschritten von den Kooperationspartnern gezahlt werden. Mit den Partnern entwickelt Evotec Medikamente gegen Krankheiten wie Alzheimer oder auch Krebs. Evotec arbeitet mit Pharmakonzernen zusammen.
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