So wird bei einem Ebola-Verdacht in Deutschland verfahren
(dpa) Fieber, Unwohlsein, Durchfall und Erbrechen: Bei solchen Symptomen sollte sich jeder, der zuvor in einem Ebola-Land war, umgehend bei einem Arzt melden - zunächst telefonisch. Nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sollte der Arzt zunächst fragen, ob der Patient tatsächlich in einem von Ebola betroffenen Staat war - Guinea, Sierra Leone, Liberia, Nigeria, Senegal oder der Demokratischen Republik Kongo.
Grundsätzlich können viele Krankheiten derartige Beschwerden verursachen. Bei Fieber sollte man immer auch an Malaria denken. So hat nach RKI-Angaben noch kein Tourist Ebola nach Deutschland mitgebracht. Es seien aber in den vergangenen Sommern im Durchschnitt über 40 Malaria-Fälle pro Monat bei Rückkehrern aus Westafrika aufgetreten. Auch andere schwere Fieber-Erkrankungen seien möglich.
Begründeter Ebola-Verdacht
Ein begründeter Ebola-Verdacht liegt vor, wenn ein Betroffener mit Fieber sich bis zu 21 Tage vor Krankheitsbeginn in einem der Epidemieländer aufgehalten hat und möglicherweise direkten Kontakt zu Körperflüssigkeiten von erkrankten oder toten Menschen oder Tieren hatte.
Wichtig sei dann, dass der Arzt bereits die nötigen Vorkehrungen trifft und der Patient in einen isolierten Raum kommt. Dem RKI-Plan zufolge muss umgehend unter anderem das zuständige Gesundheitsamt und eines der speziellen Behandlungszentren informiert werden. Der Patient sollte möglichst bald auf eine Sonderisolierstation in einem der Behandlungszentren kommen. Ein Virentest auf Ebola kann meist innerhalb einiger Stunden Gewissheit verschaffen.
Sonderisolierstationen
In Deutschland gibt es eine Reihe von Behandlungszentren mit Sonderisolierstationen für Patienten mit Verdacht auf hochansteckende, lebensbedrohliche Krankheiten wie Ebola. Sie sind so verteilt, dass sie ein Krankentransport von jedem Ort der Bundesrepublik aus binnen weniger Stunden erreichen kann.
Solche Zentren gibt es in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Main), Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart. In der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg besteht ein bundesweites Ausbildungszentrum, das ebenfalls in der Lage ist, Patienten aufzunehmen.
Auf einer Sonderisolierstation wird der Patientenbereich durch ein Schleusensystem betreten. Der erste Raum dient Pflegern und Ärzten zum Duschen und Anlegen der Schutzkleidung. Erst dann gehen sie durch eine weitere Schleusenkammer in den Patientenraum. Beim Verlassen des Behandlungszimmers müssen sie die Schutzkleidung desinfizieren.
Im gesamten Bereich herrscht Unterdruck, so dass über die Luft keine Erreger herausgelangen können. Die Abluft wird gefiltert. Für die Aufbereitung von Abwasser und Müll gibt es besondere Vorschriften. In den Behandlungszentren arbeitet speziell geschultes Personal.
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