Mit Killerzellen Viren und Krebs bekämpfen
Die natürlichen Killerzellen gehören zu den schnellen Helfern des angeborenen Immunsystem des Menschen – sie töten krankhaft veränderte und körperfremde Zellen ohne vorherige Stimulation. Die Zürcher Forschenden haben nun mit internationalen Kollegen herausgefunden, dass eine bestimmte Gruppe der natürlichen Killerzellen mit dem Epstein-Barr-Virus infizierte Zellen tötet. Wer sich mit diesem Herpes-Virus infiziert, kann am Pfeifferschen Drüsenfieber erkranken und trägt das Risiko, später an einem bösartigen Tumor des Lymphsystems, dem Hodgkin-Lymphom, zu erkranken. «Da dieser Lymphdrüsenkrebs bis zu 20-mal häufiger nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber auftritt, ist das aktuelle Forschungsresultat von grösster Bedeutung», erklärt der Infektiologe David Nadal.
Die von den Forschenden identifizierte Gruppe natürlicher Killerzellen findet sich vorwiegend bei Kindern unter fünf Jahren und nur sehr beschränkt bei Kindern älter als fünf Jahre, Adoleszenten und Erwachsenen, also jener Altersgruppe, die das Pfeiffersche Drüsenfieber entwickeln kann. Da natürliche Killerzellen auch Krebszellen töten, könnte das Fehlen oder eine zu kleine Menge dieser spezifischen Killerzellen die Entstehung des Hodgkin Lymphoms nach einer Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber zulassen. Andererseits könnten die natürlichen Killerzellen zur effizienteren Therapie dieser Art von Lymphdrüsenkrebs genutzt werden. «Dies würde bedeuten, dass man diese natürlichen Killerzellen künstlich initiieren würde, um den Tumor des Lymphsystems zu bekämpfen», erklärt David Nadal den Ansatz für die Krebstherapie.
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