Genom der Zuckerrübe entschlüsselt

02.01.2014 - Deutschland

Forscher der Universität Leipzig um Prof. Dr. Peter F. Stadler, Professor für Bioinformatik, haben im Verbund mit Wissenschaftlern anderer Forschungseinrichtungen das Genom der Zuckerrübe entschlüsselt. Damit legen die Wissenschaftler die Grundlage dafür, dass bei künftigen Zuckerrüben-Züchtungen der Ertrag gesteigert werden kann. Über ihre Forschungsergebnisse berichten die Forscher aktuell im Fachmagazin "Nature".

Thomas Kraft, Syngenta

Das Genom der Zuckerrübe wurde entschlüsselt.

Das Genom der Zuckerrübe besteht aus rund 750 Millionen Zeichen, denen die verschiedenen Funktionsweisen der DNA zugeordnet werden mussten. "Jedes einzelne Zeichen hat eine Bedeutung, eine Information. Unsere Aufgabe war es herauszufinden, welche Information jedes einzelne Zeichen enthält und welche Funktion diese Information innerhalb der Genetik der Zuckerrübe hat", so Prof. Stadler. "Wir können noch nicht sagen, wie die Zuckerrübe wächst, aber wir können nun sagen, welche Gene welche Funktion haben." Dies sei vor allem für die Frage wichtig, welche Gene, welche RNA, für die Produktion von Proteinen verantwortlich sind.

Die Proteine bilden Enzyme, die die Zuckerproduktion steuern. Derzeit sind höchstens 20 Prozent einer Zuckerrübe für die Zuckerproduktion nutzbar. "Durch unsere Forschung haben wir die Grundlage dafür gelegt, dass durch gesteuerte Züchtungen der verwertbare Zuckeranteil innerhalb der Zuckerrübe erhöht und so der Ertrag gesteigert werden kann", sagt Stadler. Dies könne nicht nur für die Nahrungsmittelproduktion eine große Bedeutung bekommen. Zuckerrüben werden auch für die Gewinnung nachwachsender Rohstoffe wie Bioethanol und Biogas verwendet. Rund ein Drittel der Weltzuckerproduktion stammt aus Zuckerrüben. Deutschland gehört innerhalb der EU zu den Hauptproduzenten.

Seit drei Jahren forschen die Leipziger gemeinsam mit Wissenschaftlern unter anderem des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik Berlin, des Zentrums für genomische Regulation Barcelona, der Universität Pampeu Fabre Barcelona, der Universität Bielefeld, der TU Dresden und des Max-Planck-Genomzentrums Köln an der Entschlüsselung des Genoms der Zuckerrübe. Das Forschungsvorhaben wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit drei Millionen Euro gefördert.

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