Jede Herzschwäche ist anders

Europäische Forscher legen Grundstein für verbesserte Therapie der Herzinsuffizienz

26.11.2013 - Deutschland

Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben jetzt die ersten Ergebnisse des EU-geförderten mulitzentrischen Forschungsprojektes SICA-HF vorgestellt. Sie haben herausgefunden, dass Herzinsuffizienz zu einer allgemeinen Muskelschwäche im Skelettmuskel führen kann, welche sich von altersbedingter Muskelschwäche unterscheidet und daher gezielt behandelt werden sollte. An dem Projekt sind Partner aus Großbritannien, Italien, Deutschland, Slowenien, Polen und Russland beteiligt. Es hat eine Laufzeit von vier Jahren und wurde mit 3 Mio. Euro von der Europäischen Union finanziert.

Für das Projekt wurden von mehr als 1400 Patienten und 350 gesunden Probanden gesundheitsbezogene Daten erfasst, um die Begleiterkrankungen der Herzinsuffizienz besser zu verstehen. Dabei fiel die Besonderheit der Muskelschwäche bei Herzinsuffizienz auf. Dr. von Haehling, wissenschaftlicher Koordinator der Studie, äußert sich zu den Ergebnissen folgenderweise: "Es ist uns gelungen, eine neue Untergruppe von Patienten mit Herzschwäche zu identifizieren, für die eine ganz spezifische Therapieentwicklung hoch erfolgversprechend erscheint. Gelänge dies, könnten wir die Lebensqualität unserer Patienten deutlich verbessern." Er erwartet zudem, aus den nun vorliegenden Daten noch mehr wichtige Erkenntnisse über Herzinsuffizienz zu gewinnen. Nach Schätzungen leiden etwa 14 Millionen Europäer an einer Herzmuskelschwäche, viele von ihnen sind über 70 Jahre alt. Die Herzinsuffizienz gilt als eine der Haupttodesursachen in der westlichen Welt.

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