Verbraucherfragen zu hormonell wirksamen Substanzen im Internet
Vierte Ausgabe des Online-Dialogforums gestartet
Derzeit wird über Stoffe, die auf das Hormonsystem des Organismus wirken und so die Gesundheit schädigen können, intensiv diskutiert. Dabei stehen bestimmte Weichmacher, Bestandteile von Kunststoffen, Flammschutzmittel in Möbeln oder Bekleidung, Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln oder einige Konservierungsstoffe in Kosmetika im Mittelpunkt. Wie die Beispiele DDT, PCB oder Lindan zeigen, können industrielle Altlasten zum Teil noch lange nach entsprechenden gesetzlichen Verboten in der Umwelt vorhanden sein und über die Nahrungskette angereichert und aufgenommen werden.
Nicht nur Chemikalien wirken auf das Hormonsystem. Hormonell wirksame Substanzen kommen auch natürlicherweise als Inhaltsstoffe in Lebensmitteln vor. Beispiele sind bestimmte Inhaltsstoffe in Pflanzen, wie Isoflavone in Produkten aus Soja und Klee oder Lignane aus Leinsamen. Auch Bier, Milch und Fleisch enthalten natürlicherweise hormonell wirksame Stoffe. Allerdings ist im Vergleich zu den isolierten Substanzen in bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln die Aufnahme und Wirkung von Isoflavonen aus den genannten Lebensmitteln eher gering.
Nicht immer haben hormonell wirksame Stoffe einen schädlichen Einfluss auf das Hormonsystem. Ein geringer Einfluss auf das Hormonsystem kann, wie das Beispiel der Isoflavone aus Soja zeigt, allgemein akzeptiert sein. Aus gesundheitlicher Sicht sollte man daher von hormonell wirksamen Substanzen als Oberbegriff sprechen. Die Bezeichnung "Endokriner Disruptor" sollte nur solchen Stoffen vorbehalten bleiben, die als Folge ihres Einflusses auf das Hormonsystem schädliche Wirkungen auf die Gesundheit eines Organismus oder seiner Nachkommen ausüben.
Die Fragen der Verbraucherinnen und Verbraucher könnten sich beispielsweise mit der Erkennbarkeit von hormonell wirksamen Stoffen in Lebensmitteln und Verbraucherprodukten, mit Risiken für bestimmte Bevölkerungsgruppen oder Vermeidungsstrategien von gesundheitlichen Risiken befassen.
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