Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden in Kräutertees und Tees sind zu hoch

Erste nicht repräsentative Ergebnisse eines BfR-Forschungsprojekts zeigen, dass Anstrengungen zur Minimierung der Gehalte erforderlich sind

17.07.2013 - Deutschland

Das BfR führt derzeit ein Forschungsprojekt zum Thema „Bestimmung von Pyrrolizidinalkaloiden in Lebens- und Futter­mitteln“ durch. Dabei wurden zunächst verschiedene handels­übliche Kräutertee- und Teeproben sowie Teedrogen untersucht. Als erste Ergebnisse der nicht repräsentativen Untersuchungen wurden Summengehalte von 0 bis 3,4 Milligramm Pyrrolizidinalkaloide pro Kilogramm Trocken­­produkt ermittelt. „Wir haben in einigen Proben unerwartet hohe Gehalte an Pyrrolizidin­alkaloiden in den Kräutertee- und Teeproben gemessen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Da sich einige der nachweisbaren Pyrrolizidinalkaloide im Tierversuch als geno­toxische Kanze­rogene erwiesen haben, sind diese Gehalte zu hoch und sollt en möglichst gesenkt werden.“ Dazu gehören Kontrollen der Kräuter­tee- und Teechargen vor der Vermarktung und eine Erfor­schung der Ursache seitens der Wirtschafts­beteiligten. Trotz der in Einzelfällen unerwartet hohen Gehalte in den Proben ist eine akute Gesundheitsschädigung bei kurzfristiger Aufnahme für Erwachsene und Kinder unwahr­scheinlich. Bei längerfristigem Verzehr überdurchschnittlich hoher Mengen von Produkten mit den derzeit gemessenen mittleren und hohen Gehalten an Pyrrolizidin­alkaloiden könnte aber, wenn sich die ersten Daten bestätigen, ein Risiko einer gesundheitlichen Gefährdung, insbesondere bei Kindern, Schwangeren und Stillenden, bestehen. Allerdings schwanken die Gehalte einzelner Proben auch innerhalb der gleichen Teesorte erheblich, sodass sichere Aussagen zum gesundheitlichen Risiko bei regelmäßiger Aufnahme belasteter Teea ufgüsse derzeit noch nicht möglich sind. Eltern wird daher vorerst empfohlen, ihren Kindern nicht ausschließlich Kräutertees und Tee anzubieten. Auch Schwangere und Stillende sollten Kräutertees und Tee abwechselnd mit anderen Getränken konsumieren. Die ersten erhobenen Daten des Forschungsprojekts müssen, zum Beispiel im Rahmen des Lebensmittel-Monitorings, verifiziert werden.

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