Minimalinvasive Herzklappenchirurgie
Weltneuheit in Bad Oeynhausen eingesetzt
„Eine Operation mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine hätte für unsere Patientin ein zu hohes Risiko bedeutet“, betont Oberarzt PD Dr. Jochen Börgermann, der den minimalinvasiven Eingriff durchführte. Die 86-jährige Gerta Heß litt an einem der häufigsten Herzklappenfehler, einer hochgradigen Verengung der Aortenklappe. „Eine fortschreitende Verkalkung (Sklerose) kann die Klappenfunktion so erheblich beeinträchtigen, dass die Patienten unter Brustenge und Atemnot leiden“, erläutert Börgermann. „Zudem wird die Herzfunktion aufgrund der erhöhten Druckbelastung auf Dauer geschädigt.“ Während der Operation führte Börgermann die neue künstliche Aortenklappe Engager (Hersteller Medtronic, Meerbusch) mittels Katheter über einen nur fünf Zentimeter langen Schnitt zwischen den Rippenbögen durch die Herzspitze vor. Die Klappe wird daraufhin an Stelle der defekten Aortenklappe entfaltet und ersetzt die Funktion derselben. Die Patientin kann nach dem komplikationslosen Eingriff noch in dieser Woche in die Rehabilitation entlassen werden.
Bei Patienten, bei denen aufgrund ihres Alters oder aufgrund von Begleiterkrankungen mit einem erhöhten operativen Risiko zu rechnen ist, hat sich die Transkatheter-Aortenklappenimplantation bewährt und wurde am Herz- und Diabeteszentrum NRW annähernd in 500 Fällen eingesetzt. Das Verfahren wird seit über vier Jahren routinemäßig von Herzchirurgen und Kardiologen gemeinsam im Herz- und Diabeteszentrum NRW durchgeführt.
Im Vergleich zu ihren Vorgängermodellen wird die neue Transkatheter-Aortenklappe koaxial und anatomisch ausgerichtet. Kleine Fixierungsarme fassen hierbei die Taschen der alten Aortenklappe, ziehen diese an den Prothesenkäfig heran und führen so – wie ein Rollkragenpullover am Hals – zu einer sehr guten Abdichtung. Insbesondere die mittelfristigen und langfristigen Ergebnisse können so bei Patienten mit dieser Klappe verbessert werden.
„Unsere Patienten profitieren davon, dass im Herz- und Diabeteszentrum NRW im Rahmen von wissenschaftlichen Studien fortwährend neue OP- und Therapie-Methoden entwickelt und verbessert werden, die noch nicht überall zur Verfügung stehen“, erläutert Prof. Gummert die Forschungsarbeit seiner Klinik und beschreibt damit ein Engagement, dass sich auch in der Namensgebung der neuen Klappe widerspiegelt. „Letztendlich verspricht der kathetergestützte Einsatz von modernsten Klappenprothesen eine hohe Behandlungssicherheit und -qualität, da wir für jeden Patienten das am besten geeignete Verfahren anbieten können."
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